Was bedeuten eigentlich die Begriffe »Preprint« und »Postprint«?

Postprint: Industrieller Digitaldruck direkt auf Wellpappe
Der Koloss aus Caesarea: Die neue HP Pagewide C500 dient dem digitalen Direktdruck auf Wellpappe (Postprint) im industriellen Maßstab.(Bild: Andreas Tietz)

Im März 2018 kam die bereits auf der Drupa 2016 angekündigte neue HP Pagewide C500 auf den Markt. Entwickelt von HP Scitex im israelischen Caesarea, steht die Digitaldruck-Maschine stellvertretend für den digitalen Direktdruck auf Wellpappe im industriellen Maßstab – auch »Postprint« genannt. »Preprint« und »Postprint« – was bedeuten die beiden Begriffe in diesem Zusammenhang eigentlich genau?

 

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Im Digitaldruck-Verfahren Wellpappe direkt bedrucken

Digitaldruck für Wellpappe im industriellen Maßstab und höheren Auflagen war bis zur Drupa 2016 nur im so genannten »Preprint« denkbar, bei dem die Deckenbahn der Wellpappe vorgedruckt und erst dann auf die Wellpappe kaschiert wird. Beispiele für solche bereits erfolgreich produzierenden Maschinen sind die HP Inkjet Web Presses der T400-Serie und die 2017 erstmals in Deutschland installierte HP Pagewide T1100S – ein Joint Venture mit KBA. Für den Direktdruck auf Wellpappe (»Postprint«) gab es bis zuletzt lediglich eine Reihe von Lösungen auf der Basis großformatiger Flachbettdrucker wie die HP Scitex 15500, die Inca Onset, die Durst Rho P10 oder die EFI-Vutek-Drucker. Deren Leistungsfähigkeit liegt bei maximal ca. 1.000 qm/h. Damit kann man einer Flexo- oder Offsetdruckmaschine in Sachen Produktivität nicht das Wasser reichen, aber immerhin kleine Auflagen sehr schnell liefern und jeden Bogen individuell bedrucken – Fähigkeiten, die in der Branche immer häufiger nachgefragt werden.

Aufkaschieren der Deckenbahn entfällt

Mit der Pagewide C500 hat HP nun auch für die »Postprint«-Verarbeiter eine industrielle Lösung im Angebot (ebenso wie EFI mit der Nozomi C18000). Die Vorteile des »Postprint« gegenüber dem »Preprint« liegen auf der Hand: Das Kaschieren entfällt und das Druckbild kann exakt auf den Bogen gebracht werden. Dafür aber braucht es auch industrietaugliche Lösungen für den hochvolumigen Direktdruck auf Wellpappe, die aufgrund des (unebenen) Bedruckstoffs technisch höchst anspruchsvoll sind. Kein Problem für Flexodruckformen, wohl aber für empfindliche Inkjet-Druckköpfe, die in sicherem Abstand über dem Substrat positioniert werden müssen und trotzdem präzise Tintentropfen platzieren sollen. Und das Substrat schien bisher zu offenporig, um mit den dünnflüssigen Inkjet-Tinten Druckbilder in guter Qualität erzeugen zu können. Elektrophotografie (Toner- oder Laserdruck) schied aufgrund der hohen Materialstärken und der Unebenheit der Wellpapp­bögen für den Direktdruck von vornherein aus. [4875]

 

Markt: So sieht der aktuelle Markt für den digitalen Wellpappe-Direktdruck aus Sicht von HP aus.

Einblicke: So sichert HP technisch die Druckqualität auf der neuen Pagewide C500.

 

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