Vollautomatische Finishingstrecke für „flache“ Kalender bei der CD-Lux GmbH, umrüstbar auf sechs bis sieben verschiedene Formate. (Bild: CD-Lux GmbH)
Als Herstellerin von süßen Werbemitteln, vor allem Adventskalendern, ist die CD-Lux GmbH im oberpfälzerischen Wilting eine bekannte Größe in Deutschland. Der Verpackungsdruck spielt in dem sozial engagierten Familienbetrieb zwar nicht die zentrale Rolle, aber eine trotzdem nicht zu unterschätzende …
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Zwischen Werbemittelhandel und Verpackungsdruck
Wenn man auf der Bundesstraße B20 zwischen Straubing (an der Autobahn A3) und dem oberpfälzerischen Kreisstädtchen Cham unterwegs ist, trifft man nicht gerade selten auf LKWs. In der Regel handelt es sich dabei um Kühllastwägen auf ihrem Weg hin zur oder weg von der Käserei Goldsteig, einem Molkereibetrieb, der seine Produkte in fast alle Länder der EU ausliefert. Doch immer häufiger haben die Lastkraftwägen nicht Mozzarella, Emmentaler oder Milch geladen, sondern Schokolade oder Tee. Denn auf halber Strecke an der B20 liegt das kleine Örtchen Wilting. Und hier produziert die CD-Lux GmbH seit 1997 überaus erfolgreich hochwertige Adventskalender und sonstige süße Werbemittel. Also Produkte, die ebenfalls auf eine durchgängige Kühlkette angewiesen sind.
(Bild: CD-Lux GmbH)
Vom Christbaumständer zum süßen Werbemittel
Was Ende der 1990er-Jahre noch als Vertriebsunternehmen für Christbaumständer mit Fußhebel für Großmärkte begann, ist heute einer der großen Hersteller für süße Werbemittel in Deutschland – mit 55 festangestellten (und saisonabhängig bis zu 250) Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie integrierter digitaler Verpackungsproduktion. Geführt wird das Unternehmen von den Brüdern Alexander und Dennis Dirscherl. Alexander kümmert sich bei CD-Lux federführend um den Vertriebsbereich, während Bruder Dennis im Betrieb für Grafik, Technik und den gesamten Produktionsbereich zuständig ist.
Die Geschäftsführer der CD-Lux GmbH, Dennis und Alexander Dirscherl (rechts). (Bild: CD-Lux GmbH)
„In den ersten fünf bis sechs Jahren hatten wir in der Vorweihnachtszeit eigentlich nur Bildkalender im Angebot“, erinnert sich Dennis Dirscherl an die Zeit der Jahrtausendwende zurück. „Die Befüllung mit Schokolade kam erst später hinzu, ungefähr zeitgleich mit unseren ersten ,Gehversuchen‘ im personalisierten Digitaldruck, wo Firmeneindrucke über eine HP Indigo 1000 technisch noch das maximal Machbare für die Adventskalender waren.“ Mit einer Xerox 500 und einer Xerox 700 Colour Press nahm die Vollproduktfertigung von Werbe-Adventskalendern dann ab 2006 so richtig Fahrt auf – mit (bis heute) deutlich wachsendem Kundeninteresse und in der Folge immer intensiveren Kontakten zu Premium-Schokoladenherstellern und Werbemittelhändlern.
(Bild: CD-Lux GmbH)
Endkunden mit hohen nachhaltigen Ansprüchen
Und diese Werbemittelhändler sind es dann auch, die als Reseller als Hauptkunden von CD-Lux zu bezeichnen sind. „Natürlich präsentieren wir uns zusätzlich auch direkt auf Fachmessen wie der Haptika in Bonn“, berichtet der engagierte Sales Manager von CD-Lux, Jan Skoupy. Doch die Neukundengewinnung und Pflege von Bestandskunden läuft in der Regel schon über die vielfältigen Kontakte im Werbemittelhandel. Das macht den Bereich „Service und Beratung“ automatisch zu einem der wichtigsten im Unternehmen. „Wir haben also fast immer die Instanz des Werbemittelhändlers zwischen uns und dem Endkunden. Das heißt: Je transparenter wir die Händler beraten, informieren und über die Nachhaltigkeit unserer Produkte und Lieferketten aufklären, desto besser können sie dafür bei den Endkunden werben und die Produkte verkaufen“, berichtet Dennis Dirscherl.
Und die Endkunden sind inzwischen äußerst kritisch, hinterfragen bei den Werbemittelhändlern sämtliche Bereiche. Vor allem, was die ökologische Produktion, die Herkunft der Waren und den Einsatz von Rohstoffen betrifft. Entsprechend bringt CD-Lux inzwischen grundsätzlich nur noch klimaneutral gestellte Produkte in Umlauf und verfügt als „Lebensmittel-in-Verkehr-Bringer“ auch selbst über alle Zertifizierungen, die man sich in diesem Umfeld nur vorstellen kann – vom FSC- und ISO-9001-Siegel bis hin zum vom TÜV Süd zertifizierten IFS-Standard, der die Lebensmittelsicherheit bei Handels- und Eigenmarkenprodukten sicherstellen soll. Auch den Nachhaltigkeits- und Fairtrade-Programmen rund um den eingesetzten Kakao für die „Naps“ von Markenschokoladeherstellern wie Lindt & Sprüngli, Milka, Ritter Sport, Sarotti oder Toblerone ordnet sich CD-Lux selbstredend unter. „Die Schokolade ist ebenso Teil unseres Werbemittels wie alles, was mit der Verpackung zu tun hat – und liegt somit (auch rechtlich) ganz klar in unserem Verantwortungsbereich“, weiß Dennis Dirscherl.
Stark saisonal und zyklisch geprägtes Geschäft
Im Einkauf orientieren sich die Verträge und Bestellprozesse von CD-Lux mit den verschiedenen Vorlieferanten grob an den Vorjahresbedarfszahlen plus einer gewissen Steigerungsrate, je nach Geschäftszielplanung. Die Adventskalender bilden dabei klar das größte Geschäftssegment. Abgerufen wird saisonal (für Weihnachten ab ca. Ostern, für Ostern ab ca. Weihnachten…) in gewissen Chargen, inklusive Vereinbarung von Optionsmengen. So ist CD-Lux bei den Schokoladeherstellern ebenso wie bei den Tiefziehteil-Lieferanten natürlich längst kein Unbekannter mehr. Schon kurz zuvor startet die Erstellung der Produktkataloge für die Werbemittelhändler. Die Endkonfektionierung erfolgt (wie zuvor beschrieben) in Wilting zum gewünschten Liefertermin des Kunden, jedoch nicht zu früh, um die Frische der Süßwaren (oder des als weiteres Lebensmittel in einigen Kalendermodellen integrierten Tees) zu erhalten. Die Zwischenlagerung der Endprodukte bis zur Kundenauslieferung ist partiell im eigenen Hause möglich.
Lesen Sie im aktuellen Deutschen Drucker Nr. 14/2022 zudem, wie der Endkunde bei CD-Lux zu seinem Kalendermotiv kommt, welche Ambitionen das Unternehmen im B2C-Bereich hat und wie hart in der Oberpfalz an der Nachhaltigkeit der Kalender-Inlays gearbeitet wird. Das Heft kann hier bestellt werden:
