Im ersten Quartal 2022 Verlust vor Steuern bei knapp 11 Mio. Euro

Auftragseingang bei Koenig & Bauer steigt um 22,1 % auf 349,1 Mio. Euro

Koenig & Bauer bietet Druckmaschinen für fast alle Zwecke an - vom Bogenoffsetdruck bis zur Dekorierung von Glasgefäßen.
Koenig & Bauer bietet Druckmaschinen für fast alle Zwecke an - vom Bogenoffsetdruck bis zur Dekorierung von Glasgefäßen.(Bild: Koenig & Bauer AG)

Der Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer (Würzburg) hat im ersten Quartal 2022 den Auftragseingang mit 349,1 Mio. Euro um 22,1 Prozent über dem Vorjahreswert gesteigert. Mit 238,4 Mio. Euro lag der Konzernumsatz aber um 2,1 %, unter dem Vorjahreswert. Das Servicegeschäft, das zunehmend digitaler wird, konnte von 28,8 % Umsatzanteil im Vorjahr auf 33,9 % im ersten Quartal 2022 ausgebaut werden.

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Der Auftragsbestand lag mit 917,5 Mio. Euro zum 31. März 2022 um 36,0 % über dem Vorjahreswert. Im Vergleich zum Geschäftsjahresende erhöhte er sich um 13,7 %. „Damit hat sich Koenig & Bauer im ersten Quartal 2022 im eingetrübten Konjunkturumfeld behauptet“, kommentiert Dr. Andreas Pleßke, Vorstandssprecher bei Koenig & Bauer. „Unser um rund 22 % gestiegener Auftragseingang zeigt, dass wir im Gegensatz zu den Aussagen unseres Branchenverbandes, dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), bisher keine allgemein stärkere Kaufzurückhaltung verunsicherter Kundinnen spüren.“

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von Koenig & Bauer lag bei -8,5 Mio. Euro (Vj.: -8,9 Mio. Euro). Die Material- und Energieteuerung von rund 6 Mio. Euro konnte laut Koenig & Bauer durch die angekündigten Preiserhöhungen ausgeglichen werden. Bei einem auf Vorjahresniveau liegenden Zinsergebnis von -2,4 Mio. Euro ergibt sich ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von -10,9 Mio. Euro, was einer leichten Verbesserung gegenüber -11,3 Mio. Euro im ersten Quartal 2021 entspricht. Nach Steuern vom Einkommen und Ertrag lag der Konzernverlust zum 31. März 2022 bei 11,7 Mio. Euro (Vorjahresquartal 10,5 Mio. Euro Verlust).

Zweistelliger Auftragseingang in allen Segmenten

Im Segment Sheetfed entwickelte sich insbesondere der Auftragseingang mit einem Plus von 25,4 % dank der Zuwächse bei den Bogenoffset-Maschinen und bei der Postpressfamilie positiv. Der Auftragseingang stieg auf 242,1 Mio. Euro. Der Umsatz lag mit 127,4 Mio. Euro um 12,4 % unter dem Niveau des Vorjahresquartals.

Im ersten Quartal 2022 stieg der Auftragseingang im Segment Digital & Webfed um 31,1 % auf 30,8 Mio. Euro hauptsächlich aufgrund des Servicegeschäfts und der Nachfrage nach Wellpappenmaschinen an. Der Umsatz lag mit 28,0 Mio. Euro um 8,2 % unter dem Vorjahreswert. Der Auftragsbestand erhöhte sich um 30,7 Mio. Euro auf 91,3 Mio. Euro.

Der Auftragseingang im Segment Special zum 31. März 2022 lag mit 81,7 Mio. Euro um 11,3 % über dem Vorjahreswert. Die Bestellungen bei Banknote Solutions (Banknoten- und Sicherheitsdruck) und bei Coding (Kennzeichnungslösungen für alle Branchen) sind gestiegen. Dagegen waren der Auftragseingang bei Metal Print (Metallverpackungen) und bei Kammann (Direktdekoration von Hohlkörpern aus Glas, Kunststoff und Metall) rückläufig. Der Umsatz erhöhte sich um 24,6 % auf 91,3 Mio. Euro. Der Auftragsbestand erhöhte sich ebenfalls und lag bei 268,0 Mio. Euro (Vj.: 237,5 Mio. Euro).

Jahresprognose 2022 und Mittelfristziele bestätigt

Auch der weitere Verlauf im zweiten Quartal 2022 sei „von Unsicherheiten geprägt“ schreibt Koenig & Bauer in seiner Pressemitteilung und verweist auf die fortbestehende weltweite Covid-19-Pandemie die beispielsweise zur Folge die Schließung des Hafens von Shanghai hatte, den Russland-Ukraine Konflikt, die anhaltenden Lieferengpässe und damit einhergehenden Materialpreissteigerungen sowie die verringerte Transportkapazität und die gestiegenen Energiekosten.

Eine verlässliche Konkretisierung der Jahresprognose 2022 sei zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Quartalsmitteilung daher nicht möglich. Koenig & Bauer geht für 2022 nach wie vor beim operativen Konzernumsatz von einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr aus und bestätigt die Mittelfristziele von 1,3 Mrd. Euro Umsatz bei einer EBIT-Marge von mindestens 7 %.