Vorläufiger Insolvenzverwalter spricht von "guten Sanierungschancen"

“Finanzierungslücke”: dataform dialogservices stellt Insolvenzantrag

dataform dialogservices hat Insolvenz beantragt.
dataform dialogservices hat Insolvenz beantragt.(Bild: dataform dialogservices GmbH/Daniel Vogl)

Das Amtsgericht Fürth hat mit Beschluss vom 7. Mai 2025 die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der dataform dialogservices GmbH angeordnet. Betroffen sind rund 230 Mitarbeiter des Unternehmens in Roßtal-Buchschwabach (Landkreis Fürth). Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Gericht Rechtsanwalt Patrick Meyerle von der Pluta Rechtsanwalts GmbH aus Nürnberg.

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dataform ist Anbieter von Dienstleistungen im Dialogmarketing und E-Commerce Fulfillment. Laut vorläufigem Insolvenzverwalter ging der Antragstellung ein kurzfristiger Ausfall eines zugesagten Gesellschafterdarlehens voraus, wodurch eine Finanzierungslücke entstand. Diese habe trotz bestehender Aufträge nicht kurzfristig geschlossen werden können. Der Antrag sei daher “unvermeidlich gewesen”. Aufgrund der guten Auftragslage werde die dataform-Geschäftstätigkeit in Abstimmung mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter in vollem Umfang fortgeführt, heißt es in einer Pressemitteilung.

Das Unternehmen verfüge über eine moderne technische Ausstattung sowie langjährige Kundenbeziehungen im B2B-Segment. Ziel des vorläufigen Verfahrens sei es, den Geschäftsbetrieb vollumfänglich fortzuführen und die wirtschaftlichen Grundlagen für eine Zukunftslösung zu schaffen.

Gespräche mit Interessenten laufen

Der vorläufige Insolvenzverwalter Patrick Meyerle arbeitet dafür gemeinsam mit der Geschäftsführung an einer wirtschaftlich tragfähigen Fortführungsperspektive. Eine wichtige Maßnahme sei dabei die gezielte Ansprache potenzieller Investoren, heißt es.

„Wir wollen den Betrieb erhalten. Die Voraussetzungen hierfür sind gegeben. Obwohl das Verfahren noch ganz am Anfang steht, haben sich schon erste Interessenten bei uns gemeldet. In den kommenden Wochen werden wir die wirtschaftliche Lage im Detail analysieren, alle Sanierungsoptionen prüfen und einen strukturierten Investorenprozess starten. Die Ausgangssituation ist damit mehr als positiv zu bewerten“, erklärt Rechtsanwalt Patrick Meyerle. In seinem Pluta-Sanierungsteam arbeitet außerdem Diplom-Wirtschaftsjurist Holger Christian Buehler und Rechtsanwältin Jacqueline Tilberis.

Geschäftsbetrieb wird fortgeführt

Während der vorläufigen Insolvenzverwaltung wird der Geschäftsbetrieb fortgeführt. Die Löhne und Gehälter der knapp 230 Mitarbeiter sind für die Dauer des vorläufigen Verfahrens über das Insolvenzgeld abgesichert. Patrick Meyerle und die Geschäftsführung informierten die Belegschaft im Rahmen einer Betriebsversammlung über die aktuelle Situation.

Die Produktion im Dialogmarketing, die Auslieferung der Digitaldruckprodukte sowie die Erbringung von Fulfillment-Dienstleistungen auf Basis der bestehenden Bestellungen und Verträge seien sichergestellt. Mit den Lieferanten und Kunden würden unmittelbar Abstimmungsgespräche zur Fortführung geführt.