Druckmaschinenhersteller verkleinert sein Vorstandsgremium

Technik-Vorstand Stephan Plenz verlässt Heidelberg

Stephan Plenz (54), Vorstand Technik und verantwortlich für das Segment Heidelberg Digital Technology, verlässt das Unternehmen zum Ende seines laufenden Vertrags im Juni 2020.(Bild: Frank Bluemler)

Stephan Plenz (54), Vorstand Technik und verantwortlich für das Segment Heidelberg Digital Technology, verlässt die Heidelberger Druckmaschinen AG zum Ende seines laufenden Vertrags im Juni 2020. Das Technologieressort soll künftig der Vorstandsvorsitzende Rainer Hundsdörfer übernehmen.

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Wie das Unternehmen bekannt gab, haben der Aufsichtsrat und der Vorstand der Heidelberger Druckmaschinen AG entschieden, “im Zuge der digitalen Transformation des Unternehmens die Führungsstrukturen zu verschlanken und den Vorstand zu verkleinern”. Das Technologieressort wird künftig vom Vorstandsvorsitzenden Rainer Hundsdörfer geleitet, der Einkauf wechselt in den Finanzbereich von Finanzvorstand Marcus Wassenberg, Vertrieb und Digitalisierung werden bei Chief Digital Officer Prof. Dr. Ulrich Hermann konzentriert. Die Übergabe soll umgehend beginnen.

Der gelernte Maschinenbauingenieur Stephan Plenz ist seit über 30 Jahren für Heidelberg tätig. Seit 2008 gehört er dem Vorstand an und verantwortet neben den Geschäftsfeldern Sheetfed, Digital, Label und Postpress u. a. die Funktionsbereiche Forschung und Entwicklung, Einkauf und Produktion. Der Aufsichtsrat sprach Plenz seinen Dank aus: „Stephan Plenz hat den Kurs von Heidelberg über einen langen Zeitraum maßgeblich mitgeprägt. Wir danken ihm vor allem für den Aufbau einer modernen Produktionsstruktur mit einem sehr erfolgreichen Standort in China und die Prägung eines innovativen und erfolgreichen Produktportfolios, das den Weg von Heidelberg in die digitalisierte Zukunft ermöglicht. Herausheben möchte ich seine besondere Einsatzbereitschaft in Zeiten der großen Veränderungen in unserer Branche“, sagte Aufsichtsratschef Dr. Siegfried Jaschinski.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. seit 10a läuft Heidelberg doch rückwärts und nach unten (siehe Aktienkurs).
    Daran hat der ausscheidende Vorstand einen nicht unerheblichen Anteil.
    Ihm weint bei HDM keiner eine Träne nach, die gebeutelten Aktionäre schon gar nicht.
    WN

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  2. Erst geht der Finanzvorstand. Dann schmeißt der Aufsichtsratsvorsitzende hin.
    Und dann wird der Vorstand verkleinert und der Technikchef ist überflüssig.
    Nach schwäbischer Lesart hat das alles ein G’schmäckle.
    DD sollte die Hintergründe klären und nicht nur die Pressenotizen der Heidelberger Kommunikationsprofis veröffentlichen. Etwa so, wie wir es vom “Spiegel” gewöhnt sind.

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  3. Unter der Leitung von Herrn Plenz scheiterten nahezu alle Versuche von Heidelberg, neue Produkte erfolgreich auf den Markt zu bringen. Nun wird also auch eines seiner jüngsten glorreichen Projekte, die Primefire 106 eingestampft. Wie man liest hat die Entwicklung einen dreistelligen Millionenbetrag verbrannt, 2000 Stellen sollen bei HDM nun abgebaut werden. Dennoch fühlt sich Herr Plenz kompetent genug und in der Lage, nun Masterwork beraten zu können. Da fehlt wohl jegliche realistische Selbsteinschätzung.

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    1. man muss schon aufpassen, wem man die Erfolglosigkeit neuer Produkte vorwerfen muss. Da greifen viele Gründe, wie falsche Vermarktungsstrategie, falsche Preispolitik, fehlende Akzeptanz und Engagement im Vertrieb, falscher Zeitpunkt oder schlicht an den Marktanforderungen vorbei entwickelt. Kaum hat es aber – speziell bei Heidelberg – mit den technischen Eigenschaften und Qualitäten der Produkte zu tun. Und war das nicht im Wesentlichen der Verantwortungsrahmen von Herrn Plenz? Ohne ihn zu kennen sage ich: Vorsicht bei der Schuldzuweisung

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      1. Bitte nicht falsch verstehen, ich kritisiere in keiner Weise die technische Qualität der Heidelberg Entwicklungen. Zwischen DRUPA 2012 und 2016 eine Primefire auf die Beine zu stellen ist zweifellos eine tolle Leistung der Entwicklungsmannschaft. Dies nützt aber nichts, wenn die Entwicklungen immer und immer wieder am Markt vorbei gehen. Die Liste der Verlustbringer ist schon bedenklich lang. XL 162/145, Primefire, Omnifire, Bogenstanze… Es ist völlig normal, dass mal eine Entwicklung wirtschaftlich daneben geht. Wenn sich das aber derart häuft, hat der Entwicklungsvorstand meines Erachtens schon eine große Mitverantwortung. Mich ärgert einfach, dass es für die Mitarbeiter, die zweifellos einen super Job machen, nun wieder einschneidende Konsequenzen bis hin zum Jobverlust geben soll.

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        1. Sie haben schon auch recht. Natürlich trägt ein Entwicklungvorstand Verantwortung – sollte zumindest. Naturgemäss sind Technikvorstände technikorientiert, ja häufig geradezu technikgetrieben und selten marktorientiert. Die Entscheidung über die Marktkonformität neuer Produkte sollte also nicht dort liegen. Da sollte dann das Korrektiv der anderen Vorstandsmitglieder greifen. Hat´s bei Heidelberg wohl eher nicht.
          In einem folge ich Ihnen voll und ganz: die Haupt-Leidtragenden sind am Ende diejenigen, die im Rahmen ihrer Aufgabenstellungen einen guten Job gemacht haben. Das ist ungerecht und traurig und ich kann nur hoffen, dass die Arbeitnehmervertreter einen guten Job machen.

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