Technische Regel als DIN SPEC 6745 veröffentlicht

Voith Paper und PTS: Neues Nahinfrarot-Messverfahren zur Ermittlung von Stickies in der Papierherstellung

Der Arbeitsstand im Labor bei der Probenmessung. (Bild: PTS)

In Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Voith Paper hat die Papiertechnische Stiftung (PTS) ein neues Messverfahren zur Erkennung von unerwünschten, nicht-klebenden und klebenden Verunreinigungen, sogenannten Stickies, entwickelt. Das Verfahren soll das Ermitteln von Verunreinigungen während der Papierherstellung erleichtern.

Im Rahmen des neuen Verfahrens, in dem die Messungen mittels Nahinfrarot-Kamera durchgeführt werden, soll sich eine höhere Messgenauigkeit und ein breiteres Anwendungsspektrum im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren erzielen lassen. Die technische Regel hierzu wurde als DIN SPEC 6745 veröffentlicht.

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Laut PTS ermittelt die Messtechnik, im Vergleich zu den in der Papierindustrie etablierten Verfahren, mittels Nahinfrarot (NIR) umfangreichere Informationen der Verunreinigungen mit einer hohen Messgenauigkeit. Die gemessenen spektralen Informationen werden mit Werten von bekannten Verunreinigungen verglichen und zugeordnet, wodurch die Verunreinigungen basierend auf ihrer chemischen Zusammensetzung weiter klassifiziert werden können. Des Weiteren können laut PTS neben klebenden auch nicht-klebende Verunreinigungen mit der neuen NIR-Messtechnik erkannt und klassifiziert werden.

 Technische Regel als DIN SPEC 6745 veröffentlicht

Die gemeinsam mit der Voith Paper und der Propakma hierfür entwickelte technische Regel wurde kürzlich als DIN SPEC 6745 veröffentlicht. Die DIN SPEC ist eine Vorstufe der DIN Norm und beschreibt das auf der NIR-Messtechnik beruhende Sticky-Messverfahren. Eine entsprechende ISO Norm ist angedacht und in Vorbereitung.

Aufgrund ihrer technologischen Vorteile hat die NIR-Messtechnik laut PTS das Potential, etablierte Verfahren zur Messung von Stickies abzulösen. Mit der Veröffentlichung einer technischen Regel zur Beschreibung von Probenvorbereitung und Messdurchführung wurden die Rahmenbedingungen für das Etablieren eines neuen Standards in der Papierindustrie geschaffen.

Die neue Messtechnik steht im Heidenheimer Technology Center von Voith Paper als auch bei der PTS für F&E-Aktivitäten der beiden Unternehmen als auch für Kundenversuche zur Verfügung. Des Weiteren kann die neue Messtechnik bei Serviceeinsätzen und Kundenaudits genutzt werden. Als erstes Unternehmen in der Papierindustrie greift Voith Paper auf das von der PTS entwickelte Messgerät zurück.

Über die Voith Group

Die Voith Group ist ein weltweit agierender Technologiekonzern. Mit seinem Portfolio aus Anlagen, Produkten, Serviceleistungen und digitalen Anwendungen arbeitet Voith in den Märkten Energie, Öl & Gas, Papier, Rohstoffe sowie Transport und Automotive. Gegründet 1867 ist Voith heute laut eigenen Angaben mit mehr als 19.000 Mitarbeitern, 4,3 Milliarden Euro Umsatz und Standorten in über 60 Ländern der Welt eines der großen Familienunternehmen Europas.

Über die Papiertechnische Stiftung

Als Forschungs- und Dienstleistungsinstitut mit Sitz in Heidenau (bei Dresden) unterstützt die PTS Unternehmen aller Branchen bei der Entwicklung und Anwendung von modernen faserbasierten Lösungen. Die Stiftung entwickelt, optimiert und prüft Produkte und Verfahren in den Bereichen Papiererzeugung und -verarbeitung, Faser und Composite, Veredelung, Verpackungen, Wellpappe und innovative Messtechnik.

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