Körtgen Sondermaschinenbau (Adenau) – jede Anfrage eine neue Herausforderung
von Redaktion,
Jörg Körtgen (links) und Sascha Pint lieben die Herausforderung
– und das Tüfteln.
Vom Nürburgring aus sind es nur wenige Minuten Autofahrt zu den Werkshallen der Körtgen Sondermaschinenbau GmbH in Adenau. Sie befinden sich inmitten der „grünen Hölle“, sodass man beinahe das Röhren der Motoren hören kann. Das Zehn-Mann-Unternehmen hat sich im Segment Sondermaschinenbau/Printindustrie auf die Entwicklung und Herstellung von Universal- und Faltschachtelklebemaschinen fokussiert.
Jedoch ist Körtgen – und darauf wird noch zu kommen sein – weitaus breiter aufgestellt. Der Arbeitsschritt „Kleben“ aber hat hier schon seinen ganz eigenen Platz gefunden, und es verwundert auch nicht, dass sich Geschäftsführer Jörg Körtgen selbst als einen leidenschaftlichen Tüftler bezeichnet – nicht nur in diesem Bereich. „Es gibt kaum noch Anfragen nach Standardmaschinen, tatsächlich werden die Wünsche unserer Kunden immer ausgefallener.“ Eine Verpackung in der Verpackung hier, eine besondere Form da.
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„Wenn wir so eine Anfrage bekommen, dann schauen wir zunächst: Hatten wir das schon einmal? Und falls nicht, dann entwickeln wir eben eine Lösung.“ – „Unsere Aufgabe“, ergänzt Sascha Pint, verantwortlich für den Vertrieb, „ist es in solchen Fällen, unsere Kunden an die Hand zu nehmen und gemeinsam kreative Lösungen zu finden. Gerne unterstützen wir unsere Kunden auch auf dem Weg dahin mit unserem Erfahrungsschatz – von der ersten Idee bis zur fertigen Konstruktion und Prototypenbau.“
Universal-Faltschachtelklebemaschine Körtgen FK 3500.
Faltschachtelklebemaschine FK 3500
Die Faltschachtelklebemaschine, die als Fundament für selbst ungewöhnlichste Anfragen gilt, ist die Körtgen FK 3500. Sie verarbeitet Materialien in einer Länge von 60 bis 450 mm und einer Breite von 100 bis 450 mm – bei einem Flächengewicht von 150 bis 450 g/m². Unter Verwendung von handelsüblichen Dispersionskaltleimen und mit einem präzisen Saugbandanleger ausgestattet, erreicht sie Produktionsgeschwindigkeiten von bis zu 15.000 Takten pro Stunde (je nach Produkt).
Die Maschine misst 550 cm in der Länge, 80 cm in der Breite und bietet eine angenehme Arbeitshöhe von 88 cm. „Sie ist speziell für kleine und mittlere Chargen geeignet“, erklärt Sascha Pint. Und das in einer kompakten Bauweise, sodass sie zum Beispiel auch für kleinere Druckereien interessant ist, die in den Verpackungsmarkt einsteigen wollen.
„Die FK 3500 ist ursprünglich als Lösung für Unternehmen entwickelt worden, die in flexiblen Produktionsumfeldern tätig sind und häufig zwischen unterschiedlichen Formaten und Materialien wechseln müssen.“ Durch ihre Anpassungsfähigkeit kann die Maschine eine Vielzahl von Faltschachteln und ähnlichen Produkten effizient verarbeiten, ohne an Präzision oder Geschwindigkeit zu verlieren. Darüber hinaus sind die Rüstzeiten gering, weshalb sich auch kleine Auflagen an der Maschine wirtschaftlich produzieren lassen.
Mit der Wechselwerkzeugausstattung lassen sich zudem Schriftgut- und Dokumenttaschen, Mappen unterschiedlichster Art, Aufsteller und Werbemittel, Kartenfalzungen, Schuber und Faltschachteln, Sichtkarteien oder auch Vollkartonblister fertigen.
Wie bereits angesprochen, ist das Unternehmen Körtgen nicht nur in der Kartonverpackung unterwegs, sondern stellt auch Produktionsanlagen für eine Vielzahl von Hygieneartikeln (mit ihrem speziellen Anforderungsprofil) her. Zusätzlich bietet Körtgen die Baugruppenmontage von Anlagen an, auf denen unter anderem Automobilteile, Getränkedosen, Wellpappe, Papier, PE-Beutel oder Süßwaren hergestellt werden. Als Dienstleiter erledigt das Unternehmen auch den Maschinentransport. Es verwundert daher nicht, dass das Unternehmen über ein großes Ersatzteillager verfügt, das dann wiederum bei der Aufbereitung älterer Maschinen durchaus hilfreich ist – was ebenfalls zu Körtgens Dienstleistungen gehört.
Im Vordergrund: KPB 500 für Handklebearbeiten.
Für individuelle, manuelle Aufgaben
Relativ neu im Portfolio ist die Roto-Press, eine kleine Klebe- und Pressstation für flache Papier- und Kartonprodukte. Ideal für kleinste Auflagen und die Druckweiterverarbeitung, eignet sie sich auch zum Kaschieren hochwertiger Produkte und für Klebearbeiten mit externen Kalt- und Heißleimgeräten. „Gerade Betriebe wie Behindertenwerkstätten sind Adressaten dieses Systems, aber auch kleine Manufakturen, die etwas zu verpacken haben.
Die Roto-Press ist standardmäßig mit einem Körtgen-Handleimgerät ausgestattet, dessen Kugelschreiberprinzip einen sauberen und genauen Leimauftrag gewährleistet. Mithilfe von Schablonen lässt sich auch eine reproduzierbare Linienbeleimung durchführen. Auswechselbare Düsen erlauben akkurate Leimlinien oder punkte. Handelsübliche Kaltleime mit einer Viskosität bis zu 2.000 mPa kommen zum Einsatz. Die Roto-Press kann flache Produkte bis zu einer Breite von 500 mm und Materialien mit Grammaturen von 100 bis 450 g/m² verarbeiten.
Mit der Körtgen KPB 500 hat das Unternehmen darüber hinaus ein Anpressband speziell für manuelle Falz- und Klebearbeiten im kleinen bis mittleren Auflagenbereich konstruiert. Produkte, für deren Fertigung keine Maschinen erhältlich oder aus Kostengründen nicht einsetzbar sind, können hier hergestellt werden. Mittels einer Kurbelmechanik mit Präzisionsführung lässt sich die Durchlaufhöhe von 0 bis auf 140 mm stufenlos einstellen, wobei Ober- und Unterband stets festverzahnt im Eingriff sind und absolut synchron laufen. Zur Anpassung der Abbindezeiten diverser Kleber und Materialien lässt sich das Anpressband in der Laufgeschwindigkeit stufenlos regeln. Nach Bedarf kann die Gerätschaft automatisiert werden, durch Anleger, Beleimer und Falzwerke.