Eine Ausstellung mit darauf entstandenen Exponaten startet am 15. März in Köln

Student entwickelt Druckerpresse aus dem 3D-Drucker

Die Druckerpresse aus dem 3D-Drucker von Martin Schneider macht den Hoch- und Tiefdruck für eine breite Öffentlichkeit zugänglich.
Die Druckerpresse aus dem 3D-Drucker von Martin Schneider macht den Hoch- und Tiefdruck für eine breite Öffentlichkeit zugänglich.(Bild: Martin Schneider / TH Köln)

Eine Druckerpresse aus dem 3D-Drucker? Genau die hat Martin Schneider, Student an der Köln International School of Design der TH Köln, im Rahmen seines Studiums entwickelt. Die Pläne für die Miniaturpresse aus dem 3D-Drucker sind, wie es in einer Pressemitteilung der TH Köln heißt, weltweit mehr als 11.000 Mal heruntergeladen worden. Eine Reihe der Kunstwerke, die überall auf der Welt auf der 3D-gedruckten Druckerpresse entstanden sind, können ab dem 15. März in einer Ausstellung in der Kölner Graphikwerkstatt begutachtet werden.

Während “echte” Druckerpressen für Hoch- und Tiefdruck in Sachen Größe, Format und Investitionskosten natürlich in einer ganz anderen Liga spielen, macht die 3D-gedruckte Druckerpresse von Martin Schneider die Technologie quasi für jedermann zugänglich: „Mit meinem Projekt wollte ich möglichst vielen Menschen die Arbeit mit der Druckerpresse ermöglichen. Denn nur die wenigsten haben Zugang zu der Technologie und können Werke in dieser einzigartigen Optik erschaffen“, erklärt der Student seine Motivation.

Anzeige

Fünf Monate lang habe Schneider Prototypen gebaut und schließlich eine Druckerpresse entwickelt, die sich mit Materialkosten von fünf Euro herstellen lassen soll. Die Dateien für den 3D-Drucker sind kostenfrei erhältlich und dürfen für nicht-kommerzielle Zwecke beliebig verwendet und modifiziert werden.

Für einen Tiefdruck wird das gewünschte Motiv in eine Metallplatte geritzt und die so entstandenen Vertiefungen mit Tinte gefüllt. Ebenfalls möglich seien Hochdrucke auf -, Holz- oder Linoleumplatten. Zusammen mit einem Stück Papier wird die Platte durch die Presse geschoben. Der dabei entstehende Druck presst die Tinte auf das Papier. „Die größte Herausforderung war es, den hohen Druck, der für diese Technik nötig ist, mit einem so kleinen Gerät zu realisieren“, sagt Schneider.

Martin Schneider mit der von ihm entwickelten Presse.
Die Einzelteile der Druckerpresse: A) Seitenteile – B) obere Walze – C) untere Walze – D) Drucktisch – E) Hebel – F) Bolzen - G) Schrauben H) Muttern – I) Verbindungsstück – J) Seitliches Verbindungsstück – K) Druckfilz.
Die Druckerpresse von Martin Schneider im Vergleich zu einer herkömmlichen Presse.
Weltweit haben über 200 Interessierte mit Schneiders Plänen eigene Druckerpressen gebaut und Drucke kreiert, die sie die Ausstellung zur Verfügung gestellt haben. Hier acht Beispiele.

Ausstellung mit Werken aus der ganzen Welt

Mehr als 11.000 Mal sind die Pläne für die Druckerpresse heruntergeladen worden. Menschen aus aller Welt haben die damit geschaffenen Kunstwerke in den sozialen Medien geteilt. Daraufhin rief Martin Schneider dazu auf, ihm Drucke für eine Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Mehr als 200 Exponate habe er bis heute erhalten, darunter viele Werke von Colleges aus den USA, aber auch aus Puerto Rico, Uruguay, dem Iran oder Indonesien.

Die Ausstellung wird am 15. März 2019 – dem internationalen Tag der Druckkunst – eröffnet und ist bis zum 12. April 2019 jeden Freitag von 17.00 bis 19.00 Uhr sowie auf Anfrage zu sehen. Ausstellungsort ist die Kölner Graphikwerkstatt, Im Sionstal 17, 50678 Köln. Terminvereinbarungen seien unter info@graphikwerkstatt.de möglich. Informationen zum Projekt, die Pläne für die Presse und Bilder der Drucke gibt es unter: www.openpressproject.com

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.