Geschäftsmodell der Bubu AG (Mönchaltorf, CH)

Vom Buchbinder zum Fotobuchdienstleister

Hochautomatisierte Buchblockproduktion: Bubu-Mitarbeiterin Judith Wilhelm legt beim neu konzipierten VBA die Vorsatzblätter ein.

Die DNA der Bubu AG (Mönchaltorf, CH) sind, wie Geschäftsführer Thomas Freitag sagt, schöne und ­kreative Bücher – Bücher, die man gerne in die Hand nimmt und die Emotionen transportieren. Dieses Prinzip gilt auch für beide Standbeine des Unternehmens, denn neben dem klassischen Geschäft der industriellen Buchbinderei ist Bubu auch als Fotobuchdienstleister aktiv – komplett mit Webportal und Digitaldruck.

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2004, noch vor Cewe und dem Schweizer Marktführer Ifolor, ging die Schweizer Buchbinderei Bubu AG als Pionier mit einem Portal für Fotobücher online. Die bookfactory.ch war geboren. Und anders als die Wettbewerber, die entweder aus dem Druckbereich oder der reinen Fotodienstleistung kommen, hat Bubu nach eigenen Angaben vor allem die „Buchbinderdenke“ zugrunde gelegt und sich das im Unternehmen vorhandene Know-how zunutze gemacht: Die Fähigkeit, mit unterschiedlichen Papieren und Einbandmaterialien zu arbeiten, dicke Buchblöcke und außergewöhnliche Formate handeln zu können und vieles mehr. Zudem lag gerade in der Weiterverarbeitung eine der großen Herausforderungen für die Fotobuchproduktion: „Eine hohe Komplexität mit wechselnden Buchrücken, Vorsatz kleben und den unterschiedlichen Formaten“, erklärt Geschäftsführer Thomas Freitag.

Zwar versteht sich Bubu in diesem Bereich als Nischenplayer, sieht sich aber als solcher in diesem eher stagnierenden Markt gut aufgestellt. „Unser USP ist die hohe Qualität“, so Freitag, „und zwar über den gesamten Prozess hinweg.“ Das fängt bei der Software an, die zuverlässig und intuitiv zu bedienen sein muss. Das geht über den Druck, den Bubu mittlerweile selbst auf zwei HP-Indigo-Maschinen anbietet – „wir sind wahrscheinlich der einzige Fotobuchanbieter, der schwarz-weiß-Bilder im Duplex druckt“ – und erstreckt sich vor allem auf die Verarbeitung. Die Auflagen der Fotobücher liegen im Schnitt bei 1,3 Exemplaren, das heißt, das individuelle Einzelexemplar ist die Regel.

Automatisierte Fertigung

Speziell für die aus der Bookfactory entstehenden Auflagen hat das Unternehmen seit September 2018 als Pilotanwender und Feldtester eine Müller-Martini-Anlage, wie sie erst kürzlich auf den Hunkeler Innovationdays in Luzern gezeigt worden war, im Einsatz. Die Anlage, bestehend aus dem Klebebinder Vareo, dem Dreischneider Infinitrim sowie dem neuen Vorsatzbogenanleger VBA, ist konzipiert für die Fertigung von Buchblocks inklusive Vorsatz in kleinen Auflagen bis hin zum Einzelexemplar. Knackpunkt dabei ist der VBA, der normalerweise nur bei den schnelllaufenden Bindern der hohen Leistungsklassen zum Einsatz kommt. Die neu konzipierte Dreierkombination soll jedoch dafür sorgen, dass Buchblocks mit Vorsatzbögen und Fälzel auch in Kleinstauflagen inline gefertigt werden können. Ziel der Investition war es nach Angaben von Bubu, die Stückkosten zu senken und die Flexibilität zu erhöhen

Mehr über das Geschäftsmodell der Schweizer Buchbinderei und darüber, was die neu konzipierte Müller-Martini-Anlage mit deren Erfolgsmodell zu tun hat, lesen Sie im aktuellen Deutscher Drucker 11/2019. Das Einzelheft ist im print.de-Shop verfügbar.

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