Geschäftsverlauf im 1. Quartal (1. April 2019 bis 30. Juni 2019) des Geschäftsjahres 2019/20

Heidelberger Druckmaschinen AG mit Umsatz- und Ergebnisrückgang

Montage der Speedmaster XL 106 im Stammwerk Wiesloch-Walldorf der Heidelberger Druckmaschinen AG.(Bild: Heidelberger Druckmaschinen AG)

Im traditionell schwächsten Jahresquartal – 1. Quartal (hier: 1. April 2019 bis 30. Juni 2019, Geschäftsjahr 2019/20) – weist der Geschäftsbericht der Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) einen Umsatz von 502 Mio. Euro aus, nachdem in der vergleichbaren Vorjahresperiode noch 541 Mio. Euro umgesetzt wurden. Insbesondere in Deutschland und Teilen Europas konnte nicht an das Vorjahr angeknüpft werden, wie Heidelberg bei der Bekanntgabe der Zahlen zum Ausdruck brachte.

Begründet wird der Rückgang mit der „insbesondere zum Ende der Berichtsperiode unter dem Einfluss der zunehmenden Investitionszurückhaltung und entsprechenden Umsatzverschiebung aufgrund der konjunkturellen Eintrübung“ stehenden Geschäftsentwicklung, wie es weiter heißt.

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Positiv habe sich nach Angaben des Unternehmens die Nachfrage nach Vertragsangeboten (Service-, Software- und Versorgungsverträge für Verbrauchsgüter sowie in der Endausbaustufe Subskriptionsverträge einschließlich Equipment) entwickelt, wodurch der Anteil wiederkehrender Umsätze im Vergleich zum Vorjahresquartal um knapp 10 Prozent auf rund 80 Mio. Euro angestiegen ist. Hochlaufbedingt konnte der Umsatzrückgang insgesamt jedoch noch nicht ausgeglichen werden.

Trotz einer deutlich höheren Nachfrage in China als Folge der positiv verlaufenen Messe Print China lag der Auftragseingang zum 30. Juni 2019 mit 615 Mio. Euro unter Vorjahr (665 Mio. Euro). Das Ebitda ohne Restrukturierungsergebnis wird mit rund 14 Mio. Euro – inkl. IFRS-16-Effekt (Leasingbilanzierung) von rund 4 Mio. Euro – angegeben, was ebenfalls unterhalb des unbereinigten Vorjahreswerts von rund 20 Mio. Euro notiert. Nach Steuern weist der Konzern ein Minus von rund 31 Mio. (Vorjahr: –15 Mio. Euro) aus. Auch der Free Cashflow war mit –83 Mio. Euro (Vorjahr: –45 Mio. Euro) negativ.

Für das Gesamtgeschäftsjahr 2019/20 geht Heidelberg allerdings weiterhin von einem Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres aus. Trotz der konjunkturellen Eintrübung und der damit verbundenen Investitionszurückhaltung im Equipmentgeschäft erwartet das Unternehmen durch einen weiteren stabilen Ausbau des Vertragsgeschäftes eine Kompensation.

Als Konsequenz aus dieser Entwicklung hat der Vorstand beschlossen, „geplante Investitionen zu überprüfen, die Kostendisziplin deutlich zu erhöhen sowie Instrumente zur kurzfristigen Arbeitszeitflexibilisierung zu nutzen, um das operative Ergebnis zu stabilisieren“, wie es weiter heißt. Zudem sollen die eingeleiteten Projekte zur Effizienzsteigerung (Operational Excellence) wie die Optimierung des Manufacturing Footprints, die Anpassung der Vertriebsstrukturen an neue Geschäftsmodelle und der Ausbau von Shared Services zukünftig zur Absenkung der Strukturkosten beitragen. Neben den Maßnahmen zur Ertragsstabilisierung soll sich der Free Cashflow angesichts der Kürzung der Investitionsplanungen und des erwarteten Abbaus des Net Working Capital in den Folgequartalen nachhaltig verbessern.

Investitionsvorhaben in die neuen Produkt- und Lösungsangebote im Rahmen der digitalen Transformation von Heidelberg sollen aber wie geplant umgesetzt werden.

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