Belastung durch kurzfristige Verbindlichkeiten

Kodak warnt in Quartalsbericht vor möglicher Zahlungsunfähigkeit

Die Kodak Prosper Ultra 520 ist eine der jüngsten Neuzugänge im Kodak-Portfolio,
Die Kodak Prosper Ultra 520 ist eine der jüngsten Neuzugänge im Kodak-Portfolio,(Bild: Kodak)

Der US-amerikanische Druck- und Imaging-Spezialist Eastman Kodak Company (“Kodak”) hat in seinem aktuellen Quartalsbericht erhebliche Zweifel an der eigenen Fortführungsfähigkeit geäußert. In den nach US-GAAP (US-amerikanische Rechnungslegungsvorschriften) erstellten Finanzunterlagen weist das Unternehmen darauf hin, dass innerhalb der kommenden zwölf Monate fällige Schulden anstehen, für deren Bedienung derzeit keine zugesicherte Finanzierung und nicht ausreichend Liquidität vorhanden ist.

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Zum 30. Juni 2025 verfügte Kodak demzufolge über 155 Mio. US-Dollar an liquiden Mitteln, davon 70 Mio. US-Dollar in den USA. Die größte Belastung sind kurzfristige Verbindlichkeiten (Term-Loans) in Höhe von rund 477 Mio. US-Dollar, deren Fälligkeit sich auf den Mai 2026 vorverlagert hat.

Kodak plant nach eigener Darstellung, diese Verpflichtungen durch eine Kombination aus erwarteten Mittelrückflüssen aus Veränderungen bei den Pensionsplänen (Kodak Retirement Income Plan), Umschuldungen, Refinanzierungen und möglicher Konvertierung der Vorzugsaktien zu bedienen. Allerdings liegen diese Schritte offenbar nicht vollständig in der Kontrolle des Unternehmens und gelten nach den Rechnungslegungsvorschriften nicht als „wahrscheinlich“.

Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2025 hat die Eastman Kodak Company einen Umsatz von 226 Mio. US-Dollar erzielt. Das Nettoergebnis zeigte einen Verlust von 26 Mio. US-Dollar, während im Vorjahr noch ein Nettogewinn von 26 Mio. US-Dollar erzielt worden war.

Kodak, einst Marktführer für Fotofilm und Kameras in den USA, hatte sich bereits 2012 neu strukturieren müssen. Heute liegt der Fokus auf industriellem Drucken, Verpackungsdruck und pharmazeutischer Produktion. So bietet Kodak aktuell zum Beispiel Systeme zur Druckplattenherstellung (einschließlich des Plattenmaterials), Workflow-Software (Kodak Prinergy) und Lösungen für digitalen Inkjet- und Hybriddruck unter dem Markennamen Kodak Prosper an.

Die Warnmeldung im Quartalsbericht führte am 12. August zu einem kräftigen Kurssturz. Die Aktie von Eastman Kodak verlor binnen eines Tages rund 20 Prozent ihres Wertes.

Auf diese Entwicklung hat Kodak am 13. August reagiert und eine Erklärung verbreitet, in der das Unternehmen folgende Punkte ausführt: „Kodak hat keine Pläne, den Betrieb einzustellen, das Geschäft aufzugeben oder einen Insolvenzantrag zu stellen. Im Gegenteil ist Kodak zuversichtlich, dass das Unternehmen seine Schulden und Vorzugsaktien bis zu ihrem Fälligkeitsdatum zurückzahlen, verlängern oder refinanzieren wird. Wenn die von uns geplanten Transaktionen abgeschlossen sind, was voraussichtlich Anfang nächsten Jahres der Fall sein wird, wird Kodak über eine stärkere Bilanz verfügen als seit Jahren und praktisch netto schuldenfrei sein.“ Die von Kodak gemachte „Going-Concern-Angabe“ sei „ein technischer Bericht, der nach den Rechnungslegungsvorschriften erforderlich ist“. Zudem würde Kodak „weiterhin alle Verpflichtungen gegenüber allen Teilnehmern des Pensionsfonds erfüllen“.

Als Fazit formuliert das Unternehmen: „Kurz gesagt, Kodak ist zuversichtlich in seinen Plan, alle Verpflichtungen zu erfüllen, und optimistisch in Bezug auf seine Zukunft.“