Investmentfirmen Pentapart und Aurona Capital übernehmen Stark Druck
von Redaktion,
Stark Druck in Pforzheim ist einer der größten deutschen Betriebe für hochvolumigen Rollenoffsetdruck.(Bild: Screenshot Website Stark Druck )
Die beiden deutschen Beteiligungsgesellschaften Pentapart und Aurona Capital steigen als Investoren ein und werden neuer Eigentümer des Geschäftsbetriebes der insolventen Rollenoffsetdruckerei Stark Druck GmbH + Co. KG mit Sitz in Pforzheim. Im Zuge der Übernahme und Fortführung des Unternehmens werden 116 Arbeitsplätze entfallen, über 300 Arbeitsplätze bleiben erhalten.
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Im November 2024 hatte die Stark Druck GmbH + Co. KG einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Für die Umsetzung und Steuerung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung wurden durch das Unternehmen die Rechtsanwälte Jochen Sedlitz (Projektleitung operative Eigenverwaltung) und Dr. Julius Beck (Projektleitung Rechtsberatung) von der Stuttgarter Kanzlei Grub Brugger als Generalbevollmächtigte eingesetzt. Das zuständige Insolvenzgericht bestellte den Stuttgarter Rechtsanwalt Sebastian Krapohl von der Wirtschaftskanzlei Görg zum (vorläufigen) Sachwalter.
Bereits an einer weiteren Druckerei beteiligt
Im Zuge des im Rahmen des Verfahrens eingeleiteten Investorenprozesses konnten mit Pentapart und Aurona auf Industrieunternehmen spezialisierte Investoren gefunden werden, die im Wege der übertragenden Sanierung den Geschäftsbetrieb der Stark Druck GmbH + Co. KG übernehmen und künftig fortführen. Pentapart mit Sitz in Essen und Aurona Capital mit Sitz in München investieren seit einigen Jahren in Unternehmen in Sondersituationen und Nachfolgelösungen.
Zum bisherigen Portfolio gehören insgesamt sechs Unternehmen der Leuchtwerbeindustrie, des Ladenbaus, der Großküchentechnik und des Druckgewerbes. Mit Blick auf die bestehende Beteiligung an der Rollenoffsetdruckerei ppm Fulda GmbH & Co. KG heißt es, die Firma in Nordhessen sei keine direkte Konkurrenz zu Stark, es ergäben sich jedoch zukünftig “zahlreiche Chancen für eine enge Zusammenarbeit” und es würde einen gemeinsamen gestärkten Auftritt bei den Kunden ermöglichen.
„Das bekannte Traditionsunternehmen Stark Druck GmbH + Co. KG genießt mit seinen Produkten den Ruf als Qualitätsführer im Druckbereich und passt hervorragend in unsere Gruppe. Das Leistungsportfolio, das künftig angeboten werden kann, wird auf diese Weise deutlich ausgeweitet, wovon wir uns auch neue Kunden und Aufträge versprechen“, so die beiden Vertreter der Investoren, Bernd Schell und Dr. André Schröer.
Umfangreiche Personalreduzierung
Die jetzt gefundene Lösung bedeutet eine deutliche personelle Verkleinerung von Stark Druck. Über 300 Arbeitsplätze am Standort Pforzheim sollen erhalten werden, parallel wurden allerdings auch Verhandlungen mit dem Betriebsrat über einen Personalabbau geführt. Den betroffenen 116 Mitarbeitern wird im Rahmen eines Interessenausgleichs eine Transfergesellschaft mit einer bis zu siebenmonatigen Laufzeit angeboten werden. „Wir haben alle gemeinsam für die nun gefundene Lösung gekämpft und trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen der letzten Monate eine Sanierung umsetzen können, die den Betrieb zukunftsfähig in neue Hände übergibt“, fasst Rechtsanwalt Dr. Julius Beck die letzten Tage und Wochen zusammen.
Stark Druck wurde im Jahr 1946 gegründet und bietet einen breites Spektrum an Leistungen: Produktionen im High-Volume-Rollenoffset-, Bogenoffset- und Digitaldruck wie auch Medien-IT-Lösungen für Marketingportale, Web-to-Print- und E-Commerce-Anwendungen. Stark Druck produziert Publikumszeitschriften, Fachzeitschriften, Werbebeilagen insbesondere für den Lebensmitteleinzelhandel und Möbelhäuser, Kataloge und Preislisten.