Verpackungsbranche bleibt ein widerstandsfähiger und wachsender Bereich
von Redaktion,
Fallstudien der italienischen Firmen Goglio und Ghelfi Ondulati, präsentiert von Osvaldo Bosetti und Anna Vezzali (M.), zeigten erfolgreiche Übergänge vom traditionellen Tiefdruck zu Flexo- und hybriden Flexo-Digitaldruckverfahren – getrieben durch Nachhaltigkeit, Flexibilität und verkürzte Lieferzeiten. (Bild: Lorenzo Frison)
Der europäische Markt für bedruckte Verpackungen wird voraussichtlich bis 2029 auf 114,6 Mrd. Euro wachsen – mit einer jährlichen Wachstumsrate von 1,9 Prozent. Der Flexodruck, das dominierende Druckverfahren in Europa, wird stetig um 1,4 Prozent wachsen und von 44,0 Mrd. Euro im Jahr 2024 auf 47,2 Mrd. Euro im Jahr 2029 steigen. Diese Zahlen wurden bei der Konferenz “Shaping the Future with Packaging”, die von den Verbänden Intergraf und FTA Europe in Brüssel veranstaltet wurde.
Insgesamt bleibt die Verpackungsbranche nach übereinstimmender Aussage der Referenten ein widerstandsfähiger und wachsender Sektor – insbesondere in den Bereichen Lebensmittel und E-Commerce – mit zunehmender Bedeutung von Nachhaltigkeit, Automatisierung und regulatorischer Konformität.
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Am 10. und 11. April nahmen über 100 Teilnehmer aus 23 Ländern an der Konferenz in der belgischen Hauptstadt teil, um die sich rasant verändernde Verpackungslandschaft zu diskutieren. Die Veranstaltung bot einen Überblick über die wichtigsten regulatorischen, technologischen und marktspezifischen Trends, die die Zukunft des bedruckten Verpackens in Europa und darüber hinaus prägen. So stellte Jon Harper Smith von Smithers die neuesten Marktdaten vor und wies darauf hin, dass „Verpackungen künftig verstärkt auf wasserbasierte Tinten setzen werden“, da Nachhaltigkeit immer mehr in den Fokus rückt. Er betonte, dass Digitaldruck bereits weit verbreitet bei haftempfindlichen Etiketten und Wellpappenverpackungen eingesetzt wird – und zunehmend auch bei Faltschachteln und flexiblen Verpackungen.
Von der Europäischen Kommission (Generaldirektion Umwelt) präsentierte Ioannis Antonopoulos die neu verabschiedete Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR), die verbindliche Nachhaltigkeitsziele in der gesamten EU festlegt. Während er betonte, dass auf die Bedürfnisse von KMU Rücksicht genommen wird, stellte er klar: „Alles, was auf den Markt kommt, muss den Vorgaben entsprechen“ – auch Produkte, die über Online-Händler verkauft werden, die ebenfalls einer Kontrolle unterliegen werden.
Unter den Referenten war auch Paul Horton vom britischen Getränkekonzern Diageo, der darüber sprach, wie KI-gesteuerte Personalisierung den 118 Mrd US-Dollar umfassenden Markt für Geschenke revolutioniert. Er stellte ein skalierbares, plattformbasiertes Modell vor, das auf Co-Creation, Innovation und verantwortungsvollem KI-Einsatz basiert und zeigt, wie individuelle Verpackungen emotionale, individuelle Erlebnisse schaffen können, die Verbraucher wirklich ansprechen.
In einer Pressemitteilung von Intergraf zum Brüsseler Kongress heißt es: “Die Verpackungsindustrie steht an einem Wendepunkt, angetrieben von neuen gesetzlichen Vorgaben, technologischen Fortschritten und veränderten Erwartungen der Verbraucher. Unternehmen, die sich auf die neuen EU-Anforderungen und die zunehmende Marktdynamik vorbereiten, müssen flexibel, innovativ und kooperationsbereit sein.”