Neue Ventura MC 160 von Müller Martini

Beltz Grafische Betriebe investiert in Fadenheftung

Das Team von Beltz vor einer Fadenheftmaschine von Müller Martini.
Michael Tuchscher, Leiter Projektmanagement und Mitglied der Geschäftsleitung, mit seinem Fadenheft-Team (von links Petra Heuckrodt, Petra Nachtigall, Marion Thiel, Annett Persch und Silke Jünemann) vor einer Ventura bei Beltz Grafische Betriebe. (Bild: Müller Martini)

Weil die Zahl der Aufträge steigt, die Auflagen aber sinken, will die Beltz Grafische Betriebe GmbH in Bad Langensalza in Thüringen den Bereich Fadenheftung flexibler gestalten und verfährt nach dem Motto: aus drei mach zwei.

Anzeige

Im Rahmen der Neukonzeptionierung des Bereichs Fadenheftung soll das von Müller Martini stammende Connect-Verbundsystem um eine Fadenheftmaschine von bisher drei auf zwei reduziert werden. Zum anderen will Beltz eine ältere Ventura durch eine neue Ventura MC 160 ersetzen.

Mit dieser Investition will Beltz Grafische Betriebe vor allem bezüglich kleinerer Auflagen flexibler zu werden. “Mit der neuen Fadenheftmaschine wird das Connect-System deutlich effizienter”, erklärt Michael Tuchscher, Leiter Projektmanagement und Mitglied der Geschäftsleitung. Die Ventura MC 160 sei dafür die ideale Maschine. Sie sorge für ein sehr gutes Heftbild, habe eine leicht verständliche Bedienphilosophie und benötige nur wenig Platz. Aktuell verfügt Beltz in der Fadenheftung über eine Solomaschine eines anderen Herstellers sowie über ein von Müller Martini stammendes, 2004 in Betrieb genommenes und ausschließlich für Offset-Produkte eingesetztes Connect-System mit drei Ventura.

Hardcoverspezialist Beltz Grafische Betriebe

Beltz Grafische Betriebe produziert unter anderem Bücher im Hardcover, wobei insbesondere mit (Halb-)Leinen versehene, geprägte und veredelte Buchdecken zu den Spezialitäten des Hauses gehören. Im vergangenen Jahr produzierte das Unternehmen 6,6 Millionen Bücher, davon 44 Prozent Hardcover. Betrachtet man den erzielten Umsatz, entfielen auf den Hardcover-Bereich – wo die Auflagen pro Job zwischen 150 und 10.000 Büchern liegen – rund 60 Prozent. “Der Festband ist also unser wichtigstes Produkt”, sagt Michael Tuchscher.

Schwerpunkt Fadenheftung

60 Prozent der von Beltz gefertigten Hardcover-Bücher – mit Kinderbüchern, Fach- und Sachliteratur als Schwerpunkte – sind fadengeheftet. “Insbesondere unsere Kunden im fachwissenschaftlichen Bereich bestellen fadengeheftete Bücher – die qualitativ hochwertigsten Produkte, die wir liefern”, sagt Michael Tuchscher. Dabei stellt er in den vergangenen Jahren zwei Trends fest: “Unsere Auftragszahlen steigen deutlich, während die Auflagen sinken. So sind in jüngerer Zeit insbesondere hochvolumige Kataloge weggefallen.” Kommt hinzu, dass Beltz früher viele auswärts gedruckte Fremdaufträge fertigte, heute jedoch verstärkt inhouse druckt und bindet – und damit die gesamte Wertschöpfungskette im eigenen Betrieb hat.

All das hat natürlich Auswirkungen auf die Produktion und dabei insbesondere auf die in der Buchbinderei eingesetzten Anlagen. Aktuell verfügt Beltz – neben zwei Buchlinien Diamant und BF 512, einer Ableimmaschine Collibri sowie zwei Klebebindern KM 472 und KM 600 von Müller Martini und Kolbus – in der Fadenheftung über eine Solomaschine eines anderen Herstellers sowie über das von Müller Martini stammende Connect-System mit drei Ventura, das 2004 in Betrieb genommen wurde. Will heißen: Von einer Zusammentragmaschine 1573 mit 30 Stationen werden die Bogen mittels drei mit Connect verlinkten Fadenheftmaschinen zugeführt.

Künftig will Beltz nun zwei Fadenheftmaschinen solo einsetzen und das Verbundsystem von drei auf zwei reduzieren. Eine der beiden mit Connect verlinkten älteren Ventura ersetzt das Unternehmen dann durch die neue Ventura MC 160. Geplant ist diese Investition für August dieses Jahres.