Democenter rücken in den Fokus

Bobst stellt nicht auf der Drupa 2021 aus

2016 war Bobst noch einer der größten Drupa-Aussteller. Bei der Drupa 2021 wird das Unternehmen nicht dabei sein.(Bild: Messe Düsseldorf, Constanze Tillmann)

Bobst, der Spezialist für Verpackungstechnologien, wird der Drupa 2021 als Aussteller fernbleiben. Das Unternehmen begründet diese Entscheidung vor allem mit der gewachsenen Bedeutung von Democentern, neuen digitalen Kommunikationsmöglichkeiten sowie Umweltfragen. Natürlich gibt es auch wirtschaftliche Aspekte.

Auf der Drupa 2020 wäre Bobst noch dabei gewesen. Die auf 2021 verschobene Drupa will das Unternehmen aber auslassen. Begründet wird das Fernbleiben damit, dass man vor allem seinen Democentern größere Bedeutung beimisst. Diese hätten sich „zu einem privilegierten Ort entwickelt, um Kunden live Erfahrungen zu vermitteln und Investitionen zu validieren“, so Bobst in einer aktuellen Mitteilung. Außerdem würde man verstärkt auf neue digitale Kommunikationstechnologien setzen, um Kunden und Interessenten zu informieren.

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Ein weiterer Aspekt sei der Umweltschutz: „Bobst wird zukünftig weniger auf Branchenmessen präsent sein und trägt dadurch zu einer starken Reduzierung der Umweltbelastung bei.“ Deshalb wird das Unternehmen 2021 „nicht an der Drupa und anderen Fachmessen“ teilnehmen. Auf Messen in Asien – wie 2020/21 in China, Indien, Thailand und Bangladesch – möchte das Unternehmen aber weiterhin als Aussteller dabei sein.

Letztlich erfolgt das Auslassen der Drupa natürlich auch aus wirtschaftlichen Gründen. Auch Bobst kann sich den Auswirkungen der Corona-Krise nicht entziehen. Wie das Schweizer Portal “Finanz & Wirtschaft” im Januar 2020 schrieb, hatte Bobst bereits damals mit Blick auf das Geschäftsjahr 2020 darauf hingewiesen, dass die Drupa die Marketing-Kosten des Maschinenbauers deutlich belasten würde. Offensichtlich hat jetzt bei Bobst eine Neubewertung des Messeauftritts stattgefunden.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Die Entscheidung für die Investition in Maschinen fällt immer in Democentern und nicht auf Messen. Endlich macht mal ein Grosser Schluss mit diesen völlig überteuerten Showveranstaltungen, deren Kosten in keinster Weise durch Verkauferfolge gedeckt sind, die auf genau diese Veranstaltung zurückzuführen wären. Remember DRUPA 2000. DAS Heidelbergfest. 2 Hallen nur HD, ganz Düsseldorf im “HD-Kleid”. Sehr beeindruckend und extrem teuer. Konnte und wollte man sich damals noch leisten. Wäre ohne diesen Aufwand eine Druckmaschine weniger verkauft worden?? Das kann man zumindest bezweifeln…

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  2. Aus meiner Sicht erhalten sowohl die Messegesellschaft als auch der Messestandort Düsseldorf jetzt die Quittung für ihren von Arroganz und Kurzsichtigkeit geprägten Umgang mit der Verschiebung aufgrund Covid 19.
    So mussten wir als mittelständischer Aussteller unsere Hotelkosten für den ursprünglichen Termin voll bezahlen, obwohl die Messe nicht stattfand. Die Messegesellschaft erklärte sich nicht für zuständig, das Hotel pochte auf Vertragserfüllung. Hochmut kommt vor dem Fall!

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  3. Gute Entscheidung von Bobst. Die allermeisten Kaufverträge von Druck- und Weiterverarbeitungsmaschinen werden lange vor der Messe verhandelt und abgeschlossen. Auf der Drupa gibt es dann nur noch die medienwirksame Verkündung. Die Drupa in ihrem bisherigen Ausmaß ist eine nicht mehr zeitgemäße, Kosten und Ressourcen verschwendende Veranstaltung. Auch wenn der Aspekt der Umweltbelastung gerade groß in Mode ist, Bobst hat damit vollkommen Recht!
    Vielleicht findet hier ja auch bald ein Umdenken bei anderen großen Herstellern statt.

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