Firmen sollen unter ihren Marken weitergeführt werden

DC Druck-Chemie kauft die insolventen Hersteller Siegel und Tutzschke

Bernd Wagner, Geschäftsführer der DC Druck-Chemie

Das operative Geschäft mit Kunden und Lieferanten soll nahtlos weiterlaufen. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, heißt es in einer Pressemitteilung.

Der Insolvenzverwalter Rolf Otto Neukirchen von der Kanzlei Schulz Tegtmeyer Sozien aus Essen meint, mit der DC Druck-Chemie sei „ein starker Partner gefunden worden, der dem Geschäft eine sehr gute Perspektive gibt.“ Der Insolvenzverwalter und die DC Druck-Chemie gehen davon aus, dass „die Mehrzahl der Arbeitsplätze erhalten werden können“.

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Das Produkt- und Service Portfolio von DC Druck-Chemie sowie Siegel und Tutzschke würden sich sehr gut ergänzen. Das gelte insbesondere für Produktions- und Lagerstandorte, die Servicedichte und das Vertriebsnetz. Die Produktgruppen ergänzen sich insbesondere in den Bereichen Verpackungsdruck und Flexodruck sowie Waschmittel, Feuchtmittel, Silikon, Lacke, Drucktücher, Walzenbezüge, Spezialchemikalien, Alkohole und bei der Entsorgung von flüssigen und festen Reststoffen.

“Kontinuität gewährleisten”

Bernd Wagner, Geschäftsführer von DC Druck-Chemie dankte den Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten von Siegel und Tutzschke „für ihre Loyalität“.Die Firmen Siegel und Tutzschke sollen unter ihren Marken weitergeführt werden, um Kontinuität zu gewährleisten. Produkte und Dienstleistungen für das Commercial Printing (Bogendruck, Tiefdruck) werden von Siegel mit Schwerpunkt in Deutschland vertrieben. Tutzschke ist neben Deutschland insbesondere im Export aktiv. Im Mai 2012 planen die Firmen einen gemeinsamen Messeauftritt während der Drupa in Düsseldorf.

Die Firma Frithjof Tutzschke gehörte seit 1999 zur Helmut Siegel & Co. Eigentümer der DC Druck-Chemie ist seit 2008 das britische Private-Equity-Unternehmen 3i. Die Unternehmensgruppe DC Druck-Chemie ist mit über 300 Mitarbeitern an 24 Standorten in Europa und Brasilien aktiv.

Im September 2010 waren gegen Siegel und einen weiteren Anbieter von Druckchemikalien durch das Bundeskartellamt wegen wettbewerbswidriger Absprachen insgesamt 660 000 Euro an Bußgeldern verhängt worden. Das Verfahren war Anfang 2009 durch einen Bonusantrag der DC Druck-Chemie Holding GmbH eingeleitet worden, die deshalb keine Geldbuße zahlen musste.