163 Mitarbeiter betroffen

Bauer Media Group schließt VPM Druck in Rastatt

VPM Druck in Rastatt soll Ende Oktober 2020 geschlossen werden.

Die Bauer Media Group (Hamburg) plant, den Betrieb ihrer Rollenoffset-Druckerei VPM Druck in Rastatt Ende Oktober 2020 einzustellen. Dies gab Bauer bekannt. Das Unternehmen will sich in seinem Druckereigeschäft zukünftig ausschließlich auf den Tiefdruckbereich konzentrieren. Die Bauer Media Group betreibt seit 1997 bzw. 2006 zwei Tiefdruckereien in Polen.

Das Offset-Druckereigeschäft entwickele sich in Deutschland seit Jahren rückläufig, heißt es in der Pressemitteilung des Medienkonzerns. Für VPM Druck in Rastatt ergebe sich daraus, dass ein wirtschaftlicher Betrieb nicht mehr gewährleistet sei. Dr. Thomas Göbler, Head of Printing & Production der Bauer Media Group, erklärt dazu, man habe „diese Entscheidung nach intensiver Prüfung aller Optionen schweren Herzens getroffen“.

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Von der Schließung sind 163 Mitarbeiter betroffen. In den kommenden Wochen sollen in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat die Verhandlungen zum Interessensausgleich und zum Sozialplan aufgenommen werden.

Die Leitung von VPM Druck wird bis zur Schließung interimistisch von Roland Ort übernommen. Der bisherige Leiter der Druckerei, Günter Jerger, verlässt laut Bauer das Unternehmen “auf eigenen Wunsch”.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Wird nicht der letzte der “Kleinen” gewesen sein…

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    1. … und, was wollen Sie uns damit sagen????

      Freude, wieder einen Betrieb und Familienschicksale in den Abgrund geschickt zu haben???

      Es kommt der Zeitpunkt, unaufhaltbar, an dem auch das Klientel von “Ausbeutern” mit dabei ist. Niemand ist unersetzlich.

      Ich werde das dann sicherlich nicht bedauern.

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      1. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass die Konsolidierung im Rollenoffset-Markt noch nicht abgeschlossen ist und die kleineren Rollenoffset-Druckereien entweder schließen (müssen / oder wollen) oder in eine größere Gruppe integriert werden.
        Es werden vllt. noch 4 “Große” übrig bleiben in Deutschland.

        Als Gesellschafter einer kleineren Rollenoffset-Druckerei kann man m. E. nur noch versuchen “mit einem blauen Auge” davon zu kommen und versuchen sein Kapital noch zu retten und lukrativ anzulegen.

        Spätestens wenn die Discounter / Supermärkte dieser Welt ihre Beilagen einstellen, wird es nochmal zu einer starken Marktbereinigung kommen.

        Alles was sich terminlich leicht steuern lässt wird in Ost-Europa eingekauft.

        Jeder der noch unter 50 ist, sollte schnellstmöglich diese Branche verlassen!

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        1. Dann möchte ich mich für meine vielleicht etwas harsche Antwort entschuldigen. Es gab (an dieser Stelle) vor einiger Zeit einen Teilnehmer welcher sich damit rühmte durch seine Preisschinderei, im Auftrag seines Arbeitgebers, Print-Unternehmen in den Ruin zu treiben.

          Jeder Innen- oder Außendienst-Mitarbeiter sollte sich die Namen solcher Einkäufer gut merken. Meine Mitarbeiter „durften“ solchen Personen keine Preise anbieten. Diese Anfragen blieben für lange Zeiten im Anfragekörbchen. Denn durch entsprechende Auswertungen kannte ich diese Einkäufer auch.

          Gott grüß die Kunst

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    2. Die Druckerei wird wegen zu geringer Auslastung geschlossen. Wenn Herr Dr.Göbler meint,das der Offsetdruck rückläufig sei, so mag er recht haben. Aber aus unternehmerischer Sicht hat er es versäumt , darauf zu reagieren. Ich kenne genug Druckerein die frühzeitig den Trend erkannt haben und sich von Beilagen etc.verabschiedet haben. Doch das wurde versäumt und im übrigen ist es “Bauer Like” wenn es nicht mehr passt, schließen wir den Laden. Beispiele gibt es ja genug sei es Hamburg, Köln. Die Ertragslage war zu schlecht…Zieht man wegen des Geldes halt nach Polen, wird es dort zu teuer ziehen wir nach Moldawien u.s.w. Noch hat er ja einen Markt für seine Regenbogenpresse, aber auch hier wird es sinkende Auflagen geben.

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      1. Das ist einfach alles nicht korrekt Herr Saake. VPM hat fast ausschließlich Zeitschriften produziert, mehrheitlich aus dem eigenen Verlag. Es ist eher die Frage ob eine Umstellung der Technik hin zur Beilage etwas verbessert hätte.

        Fakt ist aber, der Markt wird kleiner, es muss Kapazität reduziert werden und bei VPM stellt sich Bauer seiner Verantwortung und verkauft die Druckerei nicht an Circle Printer oder Printers Oy wobei die Mitarbeiter ein Jahr später mit leeren Händen heim geschickt werden

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  2. …eines sollte uns immer wieder im klaren sein.
    Wir sitzen alles in selben Boot. Die Drucherei vielleich mehr auf der Seite die als ersten untergeht, aber Verlage, Unternehmen die den Wandel noch nicht vollzogen haben (Thema Digitalisierung) und Lieferanten auf der anderen Seite.
    Fakt ist, dass wenn nichts mehr gedruckt wird die Glaubwürdigkeit der Quellen immer mehr in Fragen gestellt wird.
    Was machen dann Verlage die u.a. ein Rätzelmagazin oder eine TV Zeitschrift verlegen?
    Irgendwann werden auch Sie erkennen, dass Ihr Produkt nicht mehr gefragt ist und müssen somit auch schließen.
    Die Zeit wird es zeigen. Auf jeden Fall Schade das nun wieder eine gute Druckerei schließen muss.

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  3. Ich persönlich sehe eher die „Großen“ sterben! Weil:
    – das Beilagen-Geschäft wird nur noch im Möbelmarkt überleben (die können noch Geld verdienen, da sehr viele Menschen alle 2 bis 3 Jahre den vorhandenen Wohntrend entsorgen)
    – es gibt jede Menge Beilagen-Apps + die Märkte bieten natürlich auch freies WLAN
    – einzelne Versandhäuser haben längst erkannt, dass kleinere dafür aber 4 bis X Angebots-Broschüren/Kataloge im Jahr sehr gefragt sind -> ziehe auch ich jeder Web-Seite vor
    – diese Produkte im Digitaldruck erzeugt werden können
    – diese Produkte NICHT immer zum gleichen Zeitraum im Werbeblatt/Briefkasten liegen müssen

    Ich persönlich sehe für kreative Print-Mitarbeiter wie auch Print-Unternehmen immer noch Überlebenschancen. Natürlich werden alle Unternehmen, denen Kosten-Leistungs-Rechnung und die permanente, vorausschauende Unternehmensführung ein gänzlich Unbekanntes ist, da nicht mit dazugehören.
    Mir genügen täglich 2 aktuelle Kennzahlen:
    a) wie hoch sind die heutigen Kosten + b) wie hoch sind die heutigen Erlöse (diese Werte natürlich kumulativ innerhalb eigener Zeitkreise betrachtet)

    Jeder Inhaber, jede Führungskraft muss sich in seinen jeweiligen Bereichen die Frage stellen lassen:
    – welche Größe an persönlichem und wirtschaftlichen Erfolg ist meine Aufgabe und will ich heute/morgen + in Zukunft erreichen (müssen).

    Ich durfte mehr als 50 Jahre in der Printbranche verbringen + es hat überwiegend Spaß gemacht, auch etwas zu bewegen.
    Mit dem richtigen personellen Umfeld und Einsatz geht vieles, man muss es nur anpacken.

    Es gab und es gibt auch heute noch die 3 großen „P“: „gutes Personal / gutes Produkt / *guter Profit“.

    Gott grüß die Kunst

    *wobei das mit dem guten Profit eine sehr individuelle Größe ist

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