Kritische Liquiditätsengpässe in der Branche häufen sich
von Redaktion print.de,
Eher kritische oder sogar sehr kritische Liquiditätsengpässe bei Druckereien häufen sich laut einer Umfrage des Finanzdienstleisters Close Brothers Factoring aus Mainz. (Bild: freepik.com)
Laut einer Umfrage des Finanzdienstleisters Close Brothers Factoring aus Mainz unter 200 Branchenunternehmen kam es 2024 bei fast zwei von drei Druckereien in Deutschland (63%) zu eher kritischen oder sogar sehr kritischen Liquiditätsengpässen. Damit zeigte sich die Lage noch etwas schwieriger als im Vorjahr, als insgesamt 51% der Befragten eher kritische oder sehr kritische Liquiditätsengpässe erlebten.
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Zahlungsausfälle belasten Druckereien
Mit genauerem Blick auf die Entwicklung im letzten Jahr nahm zwar der Anteil der Unternehmen mit sehr kritischen Liquiditätsengpässen auf 7,5% ab (2023 waren noch 20% der Betriebe betroffen), jedoch stieg im Gegenzug dazu der Anteil der Betriebe mit eher kritischen Liquiditätsengpässen von 31 auf 55,5%. Eher unkritisch waren die Engpässe nur noch bei 4,5% der Befragten (2023: 16%) und völlig unkritisch nur bei 1% (2023: 2%).
Die Umfrage ergab zudem, dass alle befragten Betriebe mit Zahlungsausfällen und -verzögerungen konfrontiert waren, wobei 74,5% Zahlungsausfälle und 49,5% Zahlungsverzögerungen erlebten. Die Zahl der Zahlungsausfälle wuchs dabei insgesamt an: 16,5% der Unternehmen beobachteten mehr, nur 5,5% weniger Ausfälle als 2023. Bei den Zahlungsverzögerungen gab es eine ähnliche Verschiebung: Hier erlebten 29,5% der Betroffenen mehr, nur 17% weniger Fälle.
Entsprechend diesen Erfahrungen zählten Zahlungsausfälle für 28,5 % der Betriebe im letzten Jahr zu den fünf wichtigsten Gründen für ihre Liquiditätsengpässe, Zahlungsverzögerungen für 26,5%. Gegenüber 2023 ist das ein Anstieg der Nennungen um 5,5 % bei den Ausfällen (2023: 23%) und um 15% bei den Verzögerungen (2023: 11,5%).
(Bild: Close Brothers Factoring GmbH)
Maßnahmen zur Liquiditätssicherung
Um ihre Liquidität zu gewährleisten oder zu verbessern, nutzten laut Close Brothers Factoring drei von vier befragten Druckereien (76,5%, 2023: 69,5%) zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten oder externe Dienstleister. Dabei setzten sie verstärkt auf eine breite Auswahl an Alternativen: Über die Hälfte der Unternehmen (53%, 2023: 35,5%) sicherte sich durch neue Kredite von Banken finanzielle Mittel oder nahm Sale-and-Lease-Back-Angebote in Anspruch (52%, 2023: 31%). Anlagevermögen verkauften zudem 48,5% (2023: 28,5%) der Betriebe, Rechtsanwälte und Inkassodienste wählten 43% (2023: 28,5%). Auch Factoring war mit 42% (2023: 33,5%) eine stark gefragte Lösung.
Hinweis der Redaktion:
Die Close Brothers Factoring GmbH ist ein mittelständischer Finanzdienstleister, größtenteils mit Spezialisierung auf besagtes Factoring, also die gewerbliche Übertragung von Forderungen eines Unternehmens gegen einen oder mehrere Forderungsschuldner vor Fälligkeit an ein Kredit- oder ein Finanzdienstleistungsinstitut (zur Liquiditätssteigerung).
Über die Vorgehensweise bei der genannten Umfrage und die Auswahl der befragten Unternehmen aus der Druckindustrie wurden seitens Close Brothers keine konkreten Angaben gemacht.