Zu hohe Gesamtkosten

Metsä Board investiert nicht in das Faltschachtelkartonwerk in Kaskinen

Am finnischen Standort Kaskinen hatte Metsä Board ein neues Werk für Faltschachtelkarton geplant.
Am finnischen Standort Kaskinen hatte Metsä Board ein neues Werk für Faltschachtelkarton geplant. (Bild: Metsä Board)

Metsä Board will nun doch nicht in ein neues Werk für Faltschachtelkarton in Finnland investieren. Dies gab der Hersteller für Kartonqualitäten in einer Unternehmensmitteilung bekannt. Demnach hatte Metsä Board im September 2022 angekündigt, mit dem Pre-Engineering für ein neues Werk für Faltschachtelkarton im finnischen Kaskinen beginnen zu wollen. Nach Abschluss des Pre-Engeneerings nimmt das Unternehmen jedoch Abstand von dem Vorhaben.


Die Pre-Engineering-Phase in Kaskinen umfasste die technische Planung, den Entwurf von Infrastruktur- und Logistiklösungen, die Ausschreibung der wichtigsten Anlagen sowie die finanzielle Analyse des Projekts. Ebenso umfasste sie eine Umweltverträglichkeitsprüfung sowie einen Antrag auf Umweltgenehmigung. Dabei stellte sich offensichtlich heraus, dass die Gesamtkosten der geplanten Investition deutlich höher wären als ursprünglich veranschlagt. Dadurch würden die Zielvorgaben für die Amortisationszeit und die Rentabilität des eingesetzten Kapitals nicht erreicht, weshalb Metsä Board nicht wie geplant in das neue werk investieren wird. Die Kosten für das Pre-Engineering in Höhe von insgesamt ca. 8 Mio. Euro, die als Investition behandelt wurden, wird Metsä Board als einen die Vergleichbarkeit beeinträchtigenden Posten im Betriebsergebnis von Januar bis März 2024 abschreiben.

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Investitionen in bestehenden Fabriken geplant

Metsä Board hat beschlossen, Programme für neue Produktoptionen sowie Wachstums- und Entwicklungsinvestitionen in seinen bestehenden Werken zu starten. So will der Kartonhersteller seine Wachstumsstrategie im Bereich faserbasierte Verpackungsmaterialien umsetzen und seine industriellen Aktivitäten erneuern. Die Programme unterstützen das Ziel von Metsä Board bis Ende 2030 ohne fossile Brennstoffe zu produzieren. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen auch weiterhin Verpackungslösungen, die den Einsatz von Kunststoffen reduzieren.

Im integrierten Werk Husum in Schweden startet Metsä Board ein Programm zur Einführung neuer Produkte auf der derzeitigen Produktionslinie für weißen Kraftliner (BM2). Ziel sei es, neue Lösungen für das wachsende Segment der Lebensmittel- und Foodservice-Verpackungen zu finden. Das Unternehmen plant im Zellstoffwerk Husum zudem die Erneuerung der Faserlinie.

Auch in der Kartonfabrik Simpele startet Metsä Board ein weiteres Investitionsprogramm zur Modernisierung, das in mehreren Phasen umgesetzt werden soll. Das Programm umfasst Erneuerungen in der mechanischen Zellstoffproduktion, in der Vortrocknungs- und Streichpartie der Kartonmaschine sowie im Finishing-Bereich. Es beinhaltet auch ein neues Kraftwerk. Als Ergebnis sollen sich Qualität, Leistung und Kostenwettbewerbsfähigkeit des Faltschachtelkartons verbessern; auch soll die Produktionskapazität steigen.

In der Kartonfabrik Kyro leitet der Hersteller außerdem ein Investitionsprogramm ein, um die Leistung des derzeitigen Barrierekartons zu verbessern und seine Endverwendungsbereiche zu erweitern. Die geschätzten Gesamtinvestitionskosten für die Kartonfabriken in Simpele und Kyro belaufen sich auf 250 Mio. Euro für die nächsten zehn Jahre.