Umfrage der Heidelberger Druckmaschinen AG und des F.A.Z.-Instituts

Personalmangel betrifft den gesamten deutschen Mittelstand

Die meisten Mittelständler sind sich einig: Ohne Digitalisierung und Automatisierung ist die Wirtschaft nicht wettbewerbsfähig.
Die meisten Mittelständler sind sich einig: Ohne Digitalisierung und Automatisierung ist die Wirtschaft nicht wettbewerbsfähig.

Der deutsche Mittelstand leidet massiv unter Arbeits- und Fachkräftemangel. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung von Entscheidungsträgern in mittelständischen Unternehmen, die im Auftrag der Heidelberger Druckmaschinen AG durchgeführt hat. Demnach fehlt es neun von zehn deutschen Mittelständlern an Personal. Knapp die Hälfte (49 Prozent) antwortete, stark bis sehr stark unter Arbeits- und Fachkräftemangel zu leiden.


Dr. Ludwin Monz, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg, sagt: „Bei unseren Kunden in der Druckindustrie herrscht seit Jahren Arbeits- und Fachkräftemangel. Deshalb wollte Heidelberg wissen, ob das auch generell im deutschen Mittelstand der Fall ist. Unsere Lösungen gegen Personalmangel in Druckereien heißen Automatisierung und Digitalisierung, wodurch die Arbeitsplätze technischer und für mehr Arbeitnehmende interessant werden.“ Diese Strategie könne für Mittelständler aus anderen Branchen Vorbild sein, so Monz.

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Druckereien könnten mit den neuesten Maschinen sowohl in der Verpackungsproduktion als auch im Akzidenzdruck vollautomatisch arbeiten. Der komplette Arbeitsprozess sei digitalisiert. Zudem ergänzten Robotiksysteme die Druckmaschinen, damit die Druckereien auch in der Vorstufe und der Nachverarbeitung mit weniger Personal auskommen. So arbeite der neue kollaborierende Roboter StackStar C direkt neben Menschen und gehe ihnen zur Hand. Monz sagt: „Alle deutschen Mittelständler benötigen eine Strategie, wie sie Personalmangel durch den Einsatz moderner Technologien kompensieren können. Gleichzeitig hat die Umfrage gezeigt, dass viele kleine und mittlere Unternehmen noch immer Nachholbedarf bei der Digitalisierung haben.“

 

Technik gegen Personalmangel

 

Laut der Umfrage stuft fast die Hälfte der Mittelständler das eigene Unternehmen bei der Digitalisierung derzeit höchstens als mittelmäßig ein. Gleichzeitig ist für viele Mittelständler der stärkere Einsatz von Technik ein geeignetes Mittel, um Personalmangel auszugleichen. Drei Viertel der Befragten (74 Prozent) setzen dabei auf die Digitalisierung der eigenen Arbeitsprozesse. Zwei Drittel (67 Prozent) halten den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in Software und eigenen Prozessen für effektiv, um personelle Engpässe im Unternehmen zu minimieren. Vor allem Mittelständler aus der Industrie sehen Chancen in der weiteren Automatisierung ihrer Produktion. 67 Prozent der Befragten aus dem Verarbeitenden Gewerbe halten Automatisierung mittels Maschinen für geeignet, um gegen Arbeits- und Fachkräftemangel vorzugehen. 58 Prozent der Mittelständler aus der Industrie finden den Einsatz von Industrie- und Servicerobotern sinnvoll.

 

Ein Großteil der mittelständischen Unternehmen sieht in Sachen Digitalisierung noch einigen Nachholbedarf.
Ein Großteil der mittelständischen Unternehmen sieht in Sachen Digitalisierung noch einigen Nachholbedarf.

 

Monz kommentiert: „Beim Thema Digitalisierung herrscht nach wie vor großer Handlungsbedarf in der deutschen Wirtschaft, auch über das jeweils eigene Unternehmen hinaus.“ Die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft bewerten sieben von zehn Befragten höchstens mit mittelmäßig. Nur knapp ein Drittel sieht die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft als fortgeschritten oder sehr fortgeschritten an.

Der Industriestandort Deutschland braucht digitale und automatisierte Prozesse, um weiter erfolgreich sein zu können. 91 Prozent der befragten Mittelständler stimmten der Aussage zu, dass die deutsche Wirtschaft ohne Digitalisierung und Automatisierung nicht wettbewerbsfähig ist. Dennoch sehen nur wenige die fehlende Digitalisierung (18 Prozent) sowie eine fehlende Automatisierung (12 Prozent) als größtes Problem an. Nach den drängenden Problemen gefragt nannten die Mittelständler vielmehr Arbeits- und Fachkräftemangel (50 Prozent), hohe Energie- und Rohstoffpreise (37 Prozent) und bürokratischen Belastungen (31 Prozent).

 

Über die Studie

Online-Befragung, die im Februar 2023 vom Institut F.A.Z. Business Media | research durchgeführt wurde. Befragt wurden die Entscheidungsträger in 701 Unternehmen mit unter 500 Beschäftigten aus den Bereichen Baugewerbe, Energieversorgung, Fahrzeugbau/Zulieferer, ­Finanz- und Versicherungsleistungen, Grundstücks- und Wohnungswesen, ­Information und Kommunikation, Konsumgüter, Maschinenbau, sonstige Dienstleistungen, sonstiges verarbeitendes Gewerbe.