Drupa-Preis 2018 für Dr. Lisa Handel

Drupa Preis Verleihung
Während der Preisverleihung (v.l.n.r.): Hans Werner Reinhard (Geschäftsführung Messe Düsseldorf), Claus Bolza-Schünemann (Vorstandsvorsitzender der Koenig & Bauer AG und Vorsitzender des Drupa-Komitees), Lisa Handel (Preisträgerin), Prof. Dr. Andrea von Hülsen-Esch (Prorektorin für Internationales der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf), Prof. Dr. Ulrich Rosar (Dekan der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf), Prof. Dr. Reinhold Görling (Institut für Kultur- und Medienwissenschaft an der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf).(Bild: Messe Düsseldorf / ctillmann)

Dr. Lisa Handel ist die Preisträgerin des Drupa-Preises 2018. Für ihre Dissertation „Maschinengeschichten und Prozesswelten. Interferenzmuster des Ontomedialen zwischen Technowissenschaften und Prozessphilosophien“ wurde sie am 13. Juni 2018 im Düsseldorfer Industrie-Club mit dem begehrten Preis ausgezeichnet. In ihrer an der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf verfassten Doktorarbeit regt die 33-jährige Kultur- und Medienwissenschaftlerin insbesondere mit Blick auf die zunehmende Computerisierung und Digitalisierung aller Lebensbereiche zu einem neuen Denken an.

Zu Beginn seiner Laudation auf die diesjährige Preisträgerin, die Kultur- und Medienwissenschaftlerin Lisa Handel, schilderte Claus Bolza-Schünemann (Vorstandsvorsitzender der Koenig & Bauer AG und Vorsitzender des Drupa-Komitees), dass dem Drupa-Preiskommitee auch in diesem Jahr wieder einige höchst interessante Doktorarbeiten zur Bewertung vorgelegen hätten. Für den “drupa Preis 2018” nominiert waren insgesamt fünf der in den Jahren 2016 und 2017 erfolgreich an der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf durchgeführten und verteidigten Dissertationen.

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Komplexe und innovative Untersuchung

Bei der mit dem Drupa-Preis ausgezeichneten Dissertation „Maschinengeschichten und Prozesswelten – Interferenzmuster des Ontomedialen zwischen Technowissenschaften und Prozessphilosophien“ handelt es sich laut Expertenmeinung, um eine „außergewöhnlich komplexe und innovative Untersuchung, in der aktuelle Entwicklungen der Allgegenwart der Computerisierung aus medienphilosophischer Perspektive diskutiert werden“. Die Preisträgerin Lisa Handel greife darin „die Einsichten und Annahmen der Prozessphilosophie namhafter und bedeutender Philosophen wie Henri Bergson, Alfred North Whitehead und Gilles Deleuze auf und verbinde sie mit den Theorien und Praktiken der Technowissenschaften, einschließlich der ‚Digital Science‘ und der Quantenphysik.

Dingen eine andere Bedeutung beimessen

In ihrer Dissertation zeige Lisa Handel, dass Veränderungen nicht schlicht stattfinden, sondern sich in allen Lebensbereichen unablässig prozessual vollziehen, erläuterte Claus Bolza-Schünemann. Anhand der Beispiele Buchdruck, Dampfmaschine und Telefon machte der Drupa-Ausstellerpräsident die Intention der preisgekürten Dissertation deutlich. Die eingesetzten Werkstoffe und Techniken sind nicht allein Mittel zum Zweck, sondern nehmen immer auch unmittelbar aus sich heraus Einfluss auf das Geschehen. Andererseits hebe Lisa Handel in ihrer Arbeit hervor, dass der Mensch nicht passiver Beobachter der Prozesse ist, sondern „wir gestalten sie durch unser Tun aktiv mit“. Aus dieser Sicht seien auch aktuelle Geschehen wie Flüchtlings- und Finanzkrisen, Immobilienblasen, Umweltkatstrophen oder auch der Klimawandel zu betrachten, die im Sinne Lisa Handels keine plötzlich auftretenden Ereignisse, sondern viel mehr Zwischenergebnisse von Prozessen seien, “die wir nachhaltig mitbeeinflusst haben”.

Alljährlich wird der mit 6.000 Euro dotierte Drupa-Preis von der Messe Düsseldorf ausgelobt und gestiftet. Gerichtet ist die Auszeichnung an eine an der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf vollbrachte geisteswissenschaftliche Höchstleistung.

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