Über die Bedeutung von Design und Kreativität in Zeiten von »Remote Work«

Serie: Drei Fragen an… Christopher Kollat

Typografie: Christopher Kollat, Senior Vice President EMEA von Monotype.
Christopher Kollat, Senior Vice President EMEA von Monotype.


Die Corona-Krise hat auch Auswirkungen auf kreative Prozesse, beschleunigt digitale Entwicklungen in den Bereichen Typografie und Design. Natürlich bleiben Kreativität und eine stringente Gestaltung Kern einer klaren Markenidentität – aber die Tools auf dem Weg dorthin ändern sich schneller, als viele denken. Viel Bewegung ist derzeit etwa im Bereich Schriftentwicklung zu beobachten, Stichwort: Variable Fonts …

 

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Dauerbrenner-Thema Typografie & Design

 

Grafische Palette: Warum ist gutes Design und Kreativität gerade jetzt wichtig?

Christopher Kollat: Jede Marke ist durch die Pandemie in einer anderen Situation, und niemand kann genau sagen, welches das richtige Kundenerlebnis ist, außer die Kunden selbst. Die Grundvoraussetzung für diesen Dialog ist eine klare Markenidentität, gepaart mit einer unverwechselbaren, authentischen visuellen Sprache. Welchen neuen Service oder welches neue Produkt Sie auch immer auf den Markt bringen – eine einprägsame Hausschrift, Farben und Bilder definieren den roten Faden, der in Erinnerung bleibt. Gutes Design und Kreativität helfen auch, sich vom digitalen Rauschen abzuheben, jetzt, wo immer mehr Unternehmen auf online setzen. Das wirkt viel nachhaltiger als alles andere und wird Kunden längerfristig binden.

 

Grafische Palette: Kreativität in Zeiten von »Remote Work« – wie geht das?

Christopher Kollat: Jede Art von Veränderung ist nicht möglich ohne ein kreatives Team. Ein Teil der Zusammenarbeit lässt sich mit Videokonferenzen, Slack und E-Mail gut lösen. Das Entwickeln neuer Ideen sowie die gemeinsame Nutzung von Software und Dateien ist ein anderes Kapitel. Viele Unternehmen speichern immer noch kreative Bausteine wie Schriften oder Templates auf lokalen Servern oder sogar auf den Rechnern eines jeden Teammitgliedes. Wenn alles synchron gehalten werden soll, wird es also schwierig. Ganz anders sieht das bei einem cloud-basierten Asset-Management aus, auf das Teams überall und jederzeit zugreifen können. In Verbindung mit cloud-basierten Designprogrammen ermöglicht es Kreativen ein ungehindertes Zusammenarbeiten während der Pandemie.

 

Grafische Palette: Welche Trends sehen Sie in der Schriftentwicklung?

Christopher Kollat: Immer mehr Kreative beschäftigen sich mit Variable Fonts und deren Interaktivität. Sie kommen zum Einsatz, wenn Schriften sich interaktiv verändern und deren Aussehen von einem Kanal, Lesemoment, Display oder einem Sensor bestimmt wird. Und wir tragen jede Menge Sensoren in der Tasche oder am Handgelenk: für Helligkeit, Bewegung, Ort, Herzschlag und mehr. Marken sollten damit beginnen, variable Schriften für interaktive Inhalte zu nutzen. Solche Inhalte schaffen beim Verbraucher Aufmerksamkeit und sind ideal mit anderen zu teilen. An dieser Dynamik wirkten bislang zum Großteil Audio und Video mit, inzwischen sind Schrift und Typografie bestens darauf vorbereitet, hier ihren Beitrag zu leisten.

 

 

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