Zwei neue Stahlfolder KH 82

Wie das Druckhaus Müller seine Weiterverarbeitung nach vorne bringt

Die Geschäftsleitung der Druckhaus Müller OHG
Mit zwei Kombifalzmaschinen Stahlfolder KH 82 sieht sich die Druckhaus Müller OHG gut aufgestellt. Im Bild: Die beiden Geschäftsführer Pius (links) und Marius Müller. Rechts Mirco Klumpp von der Heidelberger Druckmaschinen Vertrieb Deutschland GmbH.(Bild: Heidelberger Druckmaschinen AG)

Nach Investitionen in neue Drucksysteme, hat die Druckhaus Müller OHG mit Sitz in Langenargen am Bodensee Ende des vergangenen Jahres die Weiterverarbeitung auf den neusten Stand gebracht. Das Unternehmen investierte in zwei voll automatisierte Kombifalzmaschinen Stahlfolder KH 82 mit jeweils vier Taschen, Kreuzbrucheinheit und Palettenanleger.

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Im Zuge der Neuinvestitionen wurden eine ältere Falzmaschine derselben Baureihe sowie eine Stahlfolder KH 78 ersetzt. In der Investition enthalten war auch ein Schneidesystem Polar N 115 PRO HD mit kompletter Peripherie für eine unterstützende Lagen- und Stapellogistik.

Mit der Modernisierung der Falztechnik und dem Schritt zu einer einheitlichen Einlaufbreite hat das Druckhaus Müller den Produktionsfluss deutlich verbessert. „Früher mussten wir Großauflagen, die auf der KH 82 liefen, vielfach wegen dringender kleinerer Aufträge unterbrechen“, sagt Pius Müller. „Das führte zu viel Rüstaufwand und beeinträchtigte die Nettoleistung im Falzprozess erheblich.“
Hinzu kommt, dass die Zeitfenster bei etlichen Periodika sehr eng sind. Die letzten Daten gehen jeweils nachmittags um 16 Uhr bei der Druckerei ein. Schon am nächsten Morgen um 9 Uhr müssen die fertigen Produkte für den Versand bereit liegen. Ein schnelles Erreichen der Produktionsgeschwindigkeit und ein stabiler Prozess über alle Produktionsstufen hinweg sind zwingend vorausgesetzt. „Termintreue ist gegenüber unseren Kunden eines der stärksten Argumente“, wie Marius Müller festhält.

Höhere Wertschöpfung, geringere Rüstzeiten

Die Voraussetzungen hat das Druckhaus Müller mit der jüngsten Investition geschaffen. Eine der Kombifalzmaschinen ist mehrheitlich für die größeren Auflagen reserviert, derweil werden die kleineren Jobs auf der zweiten Maschine produziert. Die Stahlfolder-Technologie ist über das Bedienterminal einfach und schnell eingerichtet. Stellmotoren justieren die Falzwalzen, die Falztaschen und die Kreuzbrucheinheit vollautomatisch auf das geforderte Maß. Die beschleunigten Rüstvorgänge wirken sich besonders bei den kleinen Auflagen, die stark wachsende Tendenz zeigen, günstig auf die Produktivität aus. „Gegenüber der früheren Falztechnik arbeiten wir auf den zwei neuen Falzmaschinen um etwa 35 Prozent produktiver“, bestätigt Marius Müller. Die gesteigerte Leistung ermöglicht es dem Unternehmen, Aufträge, die früher an Dritte vergeben werden mussten, im eigenen Haus zu produzieren und mehr Wertschöpfung zu gewinnen.

„In Bezug auf die Produktivität ist in vielen Druckereien die Weiterverarbeitung immer noch ein Flaschenhals. Die Stahlfolder-Falzmaschinen der neusten Generation lassen sich in das Push-to-Stop-Konzept für den autonomen Druck integrieren und sorgen für einen deutlichen Produktivitätsschub im Gesamtprozess“ sagt Stefan Dettke, Leiter Postpress Commercial bei Heidelberg.

Das ist das Druckhaus Müller

Die Druckhaus Müller OHG ist in Langenargen am Bodensee zuhause und wurde 1978 von Josef Müller gegründet. Heute wird sie in zweiter Generation von seinen Söhnen Marius und Pius weitergeführt. Zum Produktspektrum der Druckhaus Müller OHG zählen klassische Akzidenzaufträge ebenso wie kleingefalzte Beipackzettel für Süßwarenverpackungen. Ein anderer Schwerpunkt liegt auf der Herstellung von Periodika, die wöchentlich und monatlich herauskommen. Ab dem Dateneingang wird bis zum versandbereiten Endprodukt im eigenen Haus produziert, durchgängig mit Produktionstechnik und Software von Heidelberg. Dazu zählt unter anderem eine Speedmaster XL 106 mit Push-to-Stop Technologie.

Nachhaltigkeit in der Produktion

Seit vielen Jahren engagiert sich das Druckhaus Müller nach eigenen Abgaben für einen schonenden Umgang mit den Ressourcen. Nach Möglichkeit wird mit FSC-zertifizierten Papierqualitäten gearbeitet, die den Vorgaben einer nachhaltigen Waldwirtschaft gerecht werden. Kunden der Druckhaus Müller OHG können ihre Druckaufträge klimaneutral stellen, indem sie ausgewählte Projekte zur CO2-Kompensation finanziell unterstützen.

Eine bestmögliche Umweltverträglichkeit wird auch im Produktionsprozess angestrebt. Die Druckplatten werden chemiearm entwickelt. Auf den Bogenoffsetmaschinen arbeitet der Druckereibetrieb mit Druckfarben aus der Reihe Saphira Excel Bio und mit stark reduziertem Alkoholanteil im Feuchtwasser.

Auf dem Dach des Druckereigebäudes wandelt eine Photovoltaikanlage Sonnenlicht in elektrische Energie. Das Druckhaus Müller hat die Anlage vor rund zwölf Jahren installiert und seither mehr als drei Millionen Kilowattstunden elektrische Energie erzeugt. Dadurch konnten die Kohlendioxidemissionen um rund 3600 Tonnen verringert werden.