Mit Plattenbelichter Kodak Magnus Q800

Druckhaus Zarbock investiert in CtP-Automatisierung

Ralf Zarbock, geschäftsführender Gesellschafter des Druck- und Verlagshauses Zarbock, vor der Logistikstrecke der neuen CtP-Anlage.

Das Druck- und Verlagshaus Zarbock (Frankfurt am Main) benötigt pro Tag durchschnittlich 250 Bogenoffset-Druckplatten, an manchen Tagen auch bis zu 400. Für dieses Volumen investierte der Spezialist für Magazine, Broschüren, Geschäftsberichte, Kataloge, Bücher, Mappen, Flyer, Plakate und Mailings sowie andere Werbemittel in einen Plattenbelichter des Typs Kodak Magnus Q800, der mit der thermischen Kodak-Squarespot-Bebilderungstechnologie arbeitet. Der Plattenbelichter in der X-Geschwindigkeitsversion hat einen Durchsatz von 45 Platten pro Stunde. Ein automatischer Kodak-Palettenlader (APL) führt dem CtP-System Druckplatten von der Lieferpalette zu. In den automatischen Palettenlader kann eine Palette mit bis zu 650 Druckplatten einschließlich Zwischenpapier eingeführt werden, und der APL prüft anhand der Stapelhöhe selbsttätig, wie viele Druckplatten auf der Palette vorrätig sind.

Das von Geschäftsführer Ralf Zarbock geleitete Unternehmen mit 54 Mitarbeitenden engagiert sich schon seit den frühen 2000er-Jahren für ökologisches Wirtschaften. Seit dieser Zeit stehen Optimierung von Produktionsprozessen, Ressourcenschonung, Recycling von Materialien und nachhaltige Energienutzung ganz oben auf der Agenda. Dementsprechend hat Zarbock eine Reihe von Zertifizierungen und Auszeichnungen für die Produktion mit umweltschonenden Materialien, Energieeinsparung und -rückgewinnung, klimaneutralen Druck sowie besondere Leistungen im Umweltschutz erlangt.

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Nur ein Druckplattenformat im Betrieb

Der 1924 gegründete Betrieb produziert zweischichtig im Bogenoffset- sowie im tonerbasierten Digitaldruck. Für beide Druckverfahren ist die Einhaltung hoher Qualitätsstandards nach dem Prozess-Standard Offsetdruck (PSO) bzw. dem Prozess-Standard Digitaldruck zertifiziert, wobei die Einhaltung der PSO-Kriterien kontinuierlich unternehmensintern verifiziert wird. Im Offsetbereich läuft die Produktion im Format 740 x 1.040 mm. Hier können bereits Auflagen ab 200 Exemplaren wirtschaftlich produziert werden, so Robertus Häßler, Technischer Leiter. Nach seinen Worten ist dies auf eine intensive digitale Vernetzung im Unternehmen, die rüstzeitsenkende Ausstattung der Druckmaschinen sowie eine effiziente Auftragsvorbereitung und -planung zurückzuführen.

Durch den APL für den Magnus Q800 kann man mit den 650 Platten im Ladezugriff etwa eineinhalb Tage oder rein rechnerisch mehr als 14 Stunden ununterbrochen produzieren, ohne dass jemand den Plattenvorrat auffüllen muss. „Außerdem haben wir damit immer genügend Reserven, um das CtP-System bedienerlos über Nacht laufen zu lassen“, so Häßler weiter.

Automatischer Fließprozess von der Palette bis in den Drucksaal

Der Magnus Q800 mit dem APL und die Plattenverarbeitungsanlage wurden in einem separaten, klimatisierten Raum neben dem Drucksaal installiert und mit einer automatischen Plattenförder- und Sortierstrecke von Nela gekoppelt. Bebilderte Platten laufen zur Beschleunigung der Verarbeitung mit der langen Formatseite in die Plattenverarbeitungsanlage ein und gelangen anschließend auf einen Tisch der Nela-Strecke. Dort wird ein auf die Platten bebilderter QR-Code mit Auftragsdaten maschinell gelesen, anhand dessen die automatische Sortierung der Platten nach Auftrag und Farbigkeit erfolgen wird. Dann werden die Platten durch einen Wanddurchbruch in den Drucksaal weiterbefördert und sortiert auf Wagen abgestapelt, auf denen sie über kurze Distanzen zu den Druckmaschinen gefahren werden. Die Anlage hat vier Andockstationen, sodass sich gleichzeitig vier der zwölf bei Zarbock vorhandenen Plattenwagen mit neuen Druckformen bestücken lassen. Ein großer Monitor im Drucksaal und ausgedruckte Bestückungslisten bieten den Druckern den Überblick darüber, welche Platten sich auf welchen Wagen befinden.

Wie Häßler weiter ausführt, hat Zarbock mit der neuen CtP-Anlage gegenüber der vorherigen ungefähr eine Verdoppelung des Plattendurchsatzes erreicht. Dazu kommt eine spürbare Entlastung der Mitarbeiter, denn die frühere Technik erforderte einschließlich Plattenlogistik und manueller Sortierung eine Menge Handarbeit mit entsprechendem Kraftaufwand.

Da bei Zarbock der Aufwand pro Auftrag erfasst wird, weiß der Technische Leiter auch um die Rationalisierungswirkung der automatischen CtP-Strecke: „Im Durchschnitt war bisher einer bis 1,25 Mitarbeiter nur mit der Plattenlogistik beschäftigt. Hier haben wir eine 90%ige Einsparung erzielt. Das bedeutet, dass quasi ein Mitarbeiter für andere, wichtigere Tätigkeiten frei geworden ist.“

In qualitativer Hinsicht hat die Frankfurter Druckerei nach Inbetriebnahme des neuen Plattenbelichters die Palette der verwendeten Rasterweiten von bisher 60, 70 und 80 L/cm mit den deutlich feineren 120 L/cm ergänzt. Seit dem Jahr 2015 druckt Zarbock mit der Kodak-Trillian-SP-Thermoplatte, einer chemiearmen Druckplatte.

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